Paul-Ehrlich-Preis geht an amerikanische Virologen |
19.03.2001 00:00 Uhr |
dpa
Michael R. Rossmann und Stephen C. Harrison erhielten letzte Woche in Frankfurt den Paul-Ehrlich- und Ludwig-Darmstaedter-Preis für ihre virologische Forschung. Die beiden Professoren suchen unter anderem nach Ansätzen zur Entwicklung neuer Medikamente.
Das genetische Material von Viren ist von einer Hülle umgeben, die aus symmetrisch angeordneten Eiweißbausteinen besteht. Wie sich diese Virushülle zusammensetzt, ist ein Forschungsschwerpunkt der Wissenschaftler. Sie wählten für ihre Arbeiten zunächst pflanzliche Viren, die sie mit Hilfe der Röntgenkristallographie untersuchten. Harrison entschlüsselte 1978 ein Tomaten-Virus, Rossmann 1979 ein Bohnen-Virus. Später charakterisierten sie verschiedene Viren, die auch Menschen befallen, zum Beispiel die für Erkältungen verantwortlichen Rhinoviren.
"Das Verständnis der dreidimensionalen Struktur von Proteinen erlaubt ungeahnte Rückschlüsse auf ihre Funktion", heißt es in der Begründung der Stiftung. Die Proteine bilden nicht nur die Transportverpackung des Virus, sondern schützen es vor der körpereigenen Abwehr und bewerkstelligen das Andocken an die Wirtszelle. Aus dem Verständnis der Proteinstruktur können Wissenschaftler neue Medikamente und Impfstoffe gegen Viruskrankheiten entwickeln.
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