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Rheuma durch Rauchen

19.09.2005  00:00 Uhr

Rheuma durch Rauchen

von Christina Hohmann, Eschborn

Nikotingenuss fördert die Entstehung der rheumatoiden Arthritis und verschlechtert den Krankheitsverlauf. Entsprechende Studien stellten Experten auf dem 33. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in Dresden vor.

»Rheumatikern muss grundsätzlich vom Rauchen abgeraten werden«, sagte DGRh-Generalsekretärin Professor Dr. Erika Gromnica-Ihle. Denn Tabakkonsum erhöht Studien zufolge das Risiko des Ausbruchs einer rheumatoiden Arthritis (RA). Forscher um Professor Dr. Lars Klareskog vom Karolinska Institut in Stockholm, Schweden, haben jüngst nachgewiesen, dass vor allem Raucher mit einer entsprechenden genetischen Vorbelastung, den so genannten Shared-epitopes-Genen (SE-Gene), ein doppelt so hohes Rheumarisiko haben wie Nichtraucher mit den gleichen genetischen Anlagen. Haben Raucher diese Erbinformationen von beiden Elternteilen geerbt, ist ihr Erkrankungsrisiko sogar um das Sechsfache erhöht. Zudem fanden die schwedischen Forscher heraus, dass Raucher deutlich häufiger die schwere Form der Erkrankung ­ rheumatoide Arthritis mit positivem Rheumafaktor ­ ausbilden als Nichtraucher.

Studien an Zwillingen zeigten schon Mitte der 90er-Jahre, dass Raucher im Vergleich zu ihren Nichtraucher-Geschwistern ein zwölffach höheres Risiko eingingen, an einer rheumatoiden Arthritis zu erkranken. Erst nach zehn Lebensjahren ohne Zigarette sinkt den Angaben zufolge das Risiko wieder auf das Niveau von Nichtrauchern.

Bei der Krankheitsentstehung gehen Mediziner derzeit von einem Drei-Phasen-Modell aus, meldet das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ) in einer Pressemitteilung: Die erste Phase ist durch eine genetisch bedingte »Empfindlichkeit« gekennzeichnet. In der zweiten präklinischen Phase bildet der Körper Autoantikörper gegen körpereigene Strukturen aus, im Falle der rheumatoiden Arthritis so genannte Rheumafaktoren. Sie sind ein sicheres Zeichen für eine Störung der immunologischen Selbsttoleranz und treten teilweise Jahre vor ersten klinischen Symptomen auf, die die dritte Phase ausmachen. Verschiedene Umwelteinflüsse stehen im Verdacht, den Bruch der Selbsttoleranz auszulösen, so zum Beispiel das Rauchen.

Raucher häufig therapieresistent

Den engen Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und Krankheit belegt auch eine Studie des DRFZ mit rund 900 RA-Patienten. »Bei Rauchern verläuft die Krankheit schwerer und sie leiden mehr Schmerzen«, unterstrich Gromnica-Ihle. Zudem sprechen sie schlechter auf Therapien an und nehmen deutlich häufiger Kombinationen mehrerer Basistherapeutika sowie neue gentechnisch hergestellte Biologicals.

Die rheumatoide Arthritis ist mit 70 Prozent die häufigste Rheuma-Krankheit. Etwa ein Prozent der Deutschen ist betroffen. Auch rund 30.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland haben rheumatische Beschwerden. Bei ihnen wird die Erkrankung aber den Experten zufolge häufig übersehen. Top

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