Schmerzfrei Spritzen dank Husten-Trick |
26.07.2004 00:00 Uhr |
Durch das Husten werde der Druck im Brustkorb und in der Rückenmarksflüssigkeit erhöht, erklärt Usichenko. „Da die Nervenknoten in der Rückenmarksflüssigkeit schwimmen, wird im Rückenmark die Schmerzübertragung von der Einstichstelle zum Gehirn gestört.“ Ursache dieses Effektes sei möglicherweise auch eine so genannte Counter-Irritation durch das Setzen eines Gegenreizes.
Der Mediziner untersuchte 20 männliche gesunde Probanden, denen zwei Mal in zwei Wochen eine Kanüle mit und ohne Husten-Trick in die Vene eingeführt wurde. 19 Probanden hatten während des Husten-Tricks ein bedeutend geringeres Schmerzempfinden. Nur bei einem Probanden habe der Trick nicht richtig funktioniert, so Usichenko. Er hatte am Testtag noch nichts gegessen. Durch den niedrigen Blutzuckerspiegel habe er ein erhöhtes Schmerzempfinden gehabt.
Der Husten-Trick kann nach den Worten Usichenkos bei allen Spritzen in den Muskel eingesetzt werden. Auch beim intravenösen Spritzen, beim Legen von Flexülen vor Operationen oder beim Blutabnehmen blieben dem Patienten so Schmerzen erspart. „Schmerzreduzierende Maßnahmen, wie Gels, Eis oder Cremes, werden überflüssig“, sagt Usichenko. Damit ergäben sich auch Einsparpotenziale. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Anesthesia & Analgesia“ (98, Seite 343 - 345) veröffentlicht.
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