Nachfrage ungebrochen |
21.07.2003 00:00 Uhr |
Essen wir uns gesund? Wie sinnvoll ist Functional Food? Diese Fragen beschäftigten die Teilnehmer des Kongresses „Functional Food“, der Anfang Juli im Haus der Wirtschaft in Stuttgart stattfand. Ausrichter war das Landesgewerbeamt Baden-Württemberg.
Besonders intensiv wurde diskutiert, ob Functional Food überhaupt einen Nutzen hat und wie die Werbung mit dem Thema umgeht. Das Fehlen einer verbindlichen Definition von Functional Food macht die Abgrenzung schwierig: Ist das Calcium in Milch weniger funktionell als das in einem angereicherten Produkt, das von sich aus wenig oder kein Calcium enthält? Auch ist es fraglich, ob Functional Food auch dann noch „reich“ an Kräutern ist, wenn diese auf dem Etikett erst hinter den Aromastoffen in Erscheinung treten.
Heidi Schworm, Ernährungsreferentin der Verbraucherzentrale
Baden-Württemberg, betrachtet Functional Food mit Skepsis. Sie beklagte
das Halbwissen der Kunden und die ihrer Meinung nach oft irreführenden
Aussagen in der Werbung. Für besonders bedenklich hält sie den Konsum von
ACE-Säften in großen Mengen, da hohe Dosen von Vitamin A bei Rauchern
gesundheitsschädlich wirken. In der Bevölkerung bestehe kein erhöhter
Vitamin-A-Bedarf, der eine Substitution durch angereicherte Speisen oder
Getränke erforderlich mache. Auf dem Markt allerdings haben sich derartige
Bedenken noch nicht durchgesetzt. Der Trend zu angereicherten Getränken
ist ungebrochen.
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