Natriummangel im Alter |
07.06.2004 00:00 Uhr |
Außerdem weisen Betroffene Gangunsicherheiten und eine erhöhte Sturzneigung auf. Selten wird bei solchen Symptomen eine Hyponatriämie als Ursache der Beschwerden erkannt, berichtete Dr. Dag Schütz aus Velbert auf dem Deutschen Geriatriekongress in Berlin. Dabei handelt es sich um ein bei älteren Menschen weit verbreitetes Problem.
Ein Grund hierfür ist, dass ältere Patienten unter verschiedenen
Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Hypertonie und Diabetes mellitus
leiden, die zu Begleiterscheinungen wie Erbrechen, Lebersynthese- oder
Nierenfunktionsstörungen führen. Diese können die Elektrolythomöostase
verschieben, sagte Schütz. Des Weiteren kann auch die medikamentöse der
Grunderkrankungen einen Natriummangel hervorrufen. So greifen zum Beispiel
Diuretika, ACE-Hemmer, Laxantien sowie einige Psychopharmaka und
COX-Hemmer in den Elektrolythaushalt ein. Ein dritter Grund für eine
Hyponatriämie im Alter ist die eingeschränkte Nierenfunktion, verminderte
tubuläre Konzentrationsfähigkeit und geringere Natrium-Rückresorption. Zu
den genannten Gründen käme erschwerend hinzu, dass eine salzarme Kost im
Alter als gesund propagiert würde, erklärte Professor Dr. Ingo Füsgen,
Wuppertal. Bei älteren Menschen kann es sich fatal auswirken, wenn
zusätzlich zu bestehenden Risikofaktoren noch die Salzaufnahme reduziert
wird.
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