Neue Methode wesentlich sensitiver als Pap-Test |
05.05.2003 00:00 Uhr |
Ein neues Testverfahren, das die Erbsubstanz Humaner Papillomviren detektiert, ist wesentlich sensitiver als der übliche Pap-Test, der auf dem Nachweis veränderter Zellen beruht. Das ist das vorläufige Ergebnis einer schweizerischen Studie, an der 15.000 Frauen teilgenommen haben.
Dr. Gilbert Bigras von der Firma Unilabs, Genf, präsentierte die ersten Resultate der Untersuchung während des Eurogin-Kongresses 2003 (Eurogin = European Research Organization on Genital Infection and Neoplasia) Mitte April in Paris. An der Studie haben 15.000 Frauen ab 30 Jahren aus allen Schweizer Kantonen teilgenommen, die bei 120 Frauenärzten zur Früherkennungsuntersuchung für Gebärmutterhalskrebs waren. Dabei wurde ein verbesserter Abstrichtest (Pap-Test) in flüssigem Medium mit der neuen Methode verglichen, bei der das Humane Papillomvirus (HPV) nachgewiesen wird (Hybrid-Capture®-Test HC2 der Firma Digene, Gaithersburg, USA). HPV gilt als Auslöser der meisten Neoplasien am Gebärmutterhals.
Die Wissenschaftler entdeckten bei 8,6 Prozent der Frauen mit der neuen Methode Humane Papillomviren, gegenüber 3,4 Prozent, bei denen sich im flüssigen Pap-Test Zellveränderungen nachweisen ließen. Insgesamt hatten 50 Frauen ein Cervixkarzinom im fortgeschrittenen Stadium. Bei 49 dieser Frauen war der Virustest positiv (Sensitivität von 98 Prozent), aber nur 23 zeigten auffällige Ergebnisse im flüssigen Pap-Test (Sensitivität 46 Prozent).
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