Veränderte Stammzellen lösen Leukämie aus |
22.04.2002 00:00 Uhr |
dpa Die genetische Veränderung von Stammzellen kann bei Mäusen Leukämie auslösen. Das hat eine Arbeitsgruppe der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) um Professor Dr. Christopher Baum und Zhixiong Li herausgefunden.
"Das Stammzell-Genmuster kann erheblich gestört werden, wenn in das Erbgut ein künstlich erzeugtes Gen eingebaut wird, das der Zellmarkierung dient", teilte die Hochschule vergangenen Freitag mit. Die Wissenschaftler hatten ein Marker-Gen in die Stammzellen eingeschleust, um die Zellen nachweisen zu können, die das fremde Gen tragen. Die Ergebnisse der Hannoveraner Forscher und ihrer Kollegen aus Hamburg, Freiburg und Idar-Oberstein sind in der US-Fachzeitschrift Science (Band 296, Seite 497) vom Freitag veröffentlicht.
Der Studie zufolge könnte das zusätzlich eingeführte Protein in eine
Signalkette der Stammzellen eingreifen. Damit sei die bei den Mäusen
beobachtete Leukämie Ausdruck einer sehr spezifischen Nebenwirkung des
angewandten Verfahrens und betreffe nicht generell alle
Gentherapie-Ansätze. Die Beobachtung könne aber helfen, das Risiko
systematisch zu erfassen, teilte die MHH weiter mit. "Obwohl die
Gentherapie generell Erfolg versprechend ist, müssen Nebenwirkungen wie
diese durch umfangreiche Tests noch sorgfältiger ausgeschlossen
werden", sagte Baum.
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