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Rauchen kostet zehn Lebensjahre

28.06.2004  00:00 Uhr

Rauchen kostet zehn Lebensjahre

von Christina Hohmann, Eschborn

Rauchen verkürzt das Leben eines Rauchers um durchschnittlich zehn Jahre. Dies ergab die bisher längste Studie, die je mit Rauchern durchgeführt wurde. Die Sucht aufzugeben bringt aber in jedem Alter noch gesundheitliche Vorteile. Geben Raucher das Laster mit 30 Jahren auf, eliminieren sie quasi ihr Risiko, früher zu sterben, und wenn sie mit 50 aufhören, halbieren sie es.

Diese Ergebnisse stammen von einer 50 Jahre dauernden britischen Untersuchung, die nun im „British Medical Journal“ (328, Seite 1519 - 1520) veröffentlicht wurde. 1951 bis 1954 hatten Forscher 34 439 männliche britische Ärzte rekrutiert, die nach ihren Rauchgewohnheiten befragt wurden und deren Schicksal bis heute verfolgt wurde. Die Langzeitstudie brachte neue Erkenntnisse, wie das Rauchen die Lebenserwartung beeinflusst. „Die schlechte Nachricht ist, dass Rauchen effektiver Menschen tötet, als bisher angenommen“, sagt Richard Peto, Professor an der Oxford University und Hauptautor der Veröffentlichung. „Die gute Nachricht wiederum ist, dass das Aufgeben des Lasters einem mehr Lebensjahre zurückgibt, als vermutet.“ Wer mit 60, 50, 40 oder 30 Jahren aufhört zu rauchen, gewinnt 3, 6, 9 beziehungsweise 10 Jahre zurück. Das Argument vieler Raucher, spätes Aufhören hätte keinen positiven gesundheitlichen Effekt mehr, trifft daher nicht zu.

In den 50 Jahren der Untersuchungen hat das Rauchen laut Peto in Großbritannien etwa sechs Millionen Menschen das Leben gekostet. Weltweit könnte sich die Nikotinsucht zu einem der bedeutendsten Todesursachen überhaupt entwickeln. „30 Millionen Menschen fangen jedes Jahr mit dem Rauchen neu an“, so Peto. „Weltweit könnten bald sechs Millionen Menschen an den Folgen des Nikotinkonsums sterben.“

 

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