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Pilze im Mittelpunkt

17.05.2004  00:00 Uhr

Pilze im Mittelpunkt

PZ  In Berlin hat vergangene Woche das erste freie Institut für Pilzkrankheiten eröffnet, dessen Leiter, Professor Dr. Hans-Jürgen Tietz, dem Thema Mykosen mehr Öffentlichkeit verschaffen möchte. „Es gibt in Deutschland keinen einzigen Lehrstuhl für Pilzkunde. Das ist katastrophal“, sagte der Facharzt für medizinische Mikrobiologie. Dabei sei die Zahl bedeutender Infekte durch Bakterien oder Pilze gleich hoch, Lehrstühle wiesen die Universitäten jedoch nur für Virologie und Bakteriologie auf.

„Wir brauchen pilzkundige Ärzte“, forderte Tietz. Bis auf die Dermatologen seien die meisten Mediziner, darunter auch die häufig mit Mykosen konfrontierten Intensivmediziner und Gynäkologen, auf dem Gebiet jedoch schlecht fortgebildet. Dabei sind Pilzerkrankungen häufig, so ist von Fußpilz etwa jeder dritte Deutsche betroffen. Da die Mehrzahl der Patienten nicht zum Arzt, sondern direkt in die Apotheke geht, sei es wichtig, mit einem frei verkäuflichen Arzneistoff wie Bifonazol alle Erreger gleich stark zu treffen.

„Jede zweite Frau hat in ihrem Leben mehr als eine Candidaepisode“, sagte Tietz. Meist sind diese Vaginalmykosen unkompliziert, einige Frauen erleiden jedoch eine chronische Infektion, das heißt, sie haben mindestens vier Rezidive im Abstand von acht Wochen innerhalb eines Jahres. Diese „Problempatientinnen“ behandelt der Mediziner in seiner Ambulanz. Daneben können Ärzte Proben einschicken, die Erreger identifizieren und sich eine Therapieempfehlung geben lassen. Auch geforscht wird an dem Institut, wobei der Schwerpunkt auf Arzneimittelstudien für die pharmazeutische Industrie liegt.

Tietz betonte, dass es wichtig sei, Vorkommen und Entwicklung verschiedener Pilzspezies zu beobachten. „Pilzerkrankungen der Haut sind ein Spiegel gesellschaftlicher Veränderungen“, sagte der Mediziner. Häufig gelangen neue Erreger als Reisemitbringsel nach Deutschland oder tauchen nach jahrzehntelanger Abwesenheit erneut auf, wie etwa Microsporum audouinii, der im vergangenen Jahr in Berliner Kindergärten schwere Pilzinfektionen am Kopf verursachte. Mit Ringversuchen für Dermatologen und landesweiten Seminaren für Ärzte und Apotheker versucht Tietz daher, „mehr Pilzbewusstsein zu schaffen“.

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