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Sonnenschutz zum Anziehen

07.05.2001  00:00 Uhr

Sonnenschutz zum Anziehen

von Elke Wolf, Rödermark

Die Australier wissen, was sie tun. Zwischen 11 und 15 Uhr hüten sie das Haus, und wer dennoch ins Freie muss, sorgt für entsprechende Kleidung inklusive Kopfbedeckung und Sonnenbrille. In der Tat: Geeignete Textilien nehmen die Haut wirksamer vor UV-Strahlung in Schutz als eine Sonnencreme. Manches Kleidungsstück zeichnet sogar ein ausgewiesener UV-Schutzfaktor aus.

Wie gut Textilien UV-Licht abfangen, hängt von mehreren Faktoren ab. Entscheidend sind die chemische Natur der Faser, Webart, Feuchtigkeit und Farbe. Zusätzlich kann man das Material so präparieren, dass es UV-Strahlen reflektiert oder absorbiert. Das unabhängige Forschungsinstitut Hohenstein in Bönnigheim testet diese Faktoren und verleiht in Zusammenarbeit mit österreichischen und Schweizer Kollegen seit 1999 das Zertifikat "UV Standard 801", erkennbar an einem speziellen Etikett (siehe Abbildung).

Der ermittelte UV-Schutzfaktor ist vergleichbar mit dem Lichtschutzfaktor auf Sonnenschutzmitteln. Er gibt an, wie viel mal länger sich der Verbraucher mit einer bestimmten Textilie in der Sonne aufhalten kann als ohne Bekleidung, ohne gesundheitliche Schäden davonzutragen. Der UV Standard 801 hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber bisherigen Prüfverfahren: Der Sonnenschutzfaktor berücksichtigt nicht nur die Empfindlichkeit der menschlichen Haut, sondern auch den Umstand, dass der UV-Schutz eines Kleidungsstücks im alltäglichen Gebrauch deutlich nachlässt.

Im Hohnsteiner Forschungsinstitut werden die Materialien vor der Prüfung gewaschen, denn dadurch verringert sich oft der UV-Schutz. Das Kleidungsstück wird in gespanntem Zustand getestet, was dem Tragezustand zum Beispiel von Radlerhosen oder Badeanzügen gleichkommt. Die Spannung des Gewebes ist ein wesentlicher Grund, warum UV-Schutz verloren geht. Außerdem werden Faktoren wie Scheuern, Wäsche- und Chemischreinigungsbehandlungen berücksichtigt. Berechnungsgrundlage der ermittelten Messwerte bilden stets die ungünstigsten Bedingungen, also die höchste UV-Strahlenbelastung und der empfindlichste menschliche Hauttyp. Der endgültige Schutzfaktor, den der Kunde auf dem Label im Kleidungsstück findet, ergibt sich aus dem niedrigsten, während der Gebrauchsprüfung gemessenen Wert.

Da der UV Standard 801 von den ungünstigsten Faktoren ausgeht, gewährleistet die Textilprüfung realistische Messergebnisse. Diese Art und Weise der Messung sei der australisch-neuseeländischen Norm überlegen, informiert das Hohensteiner Institut in einer Pressemeldung. Diese messe den UV-Faktor nur im spannungslosen und trockenen Neuzustand einer Textilie.

Bislang haben international 15 Unternehmen von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre Produkte von der Prüfgemeinschaft in Hohenstein zertifizieren zu lassen. Darunter sind nicht nur Hersteller von Oberbekleidung, sondern auch von Kopfbedeckungen, Badekleidung, Markisen oder Sonnenschirmen.

 

Die eigene Haut retten Die Zahl der Hautkrebskranken klettert derzeit dramatisch in die Höhe. Etwa alle fünf Jahre verdoppelt sich die Neuerkrankungsrate des malignen Melanoms. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 75000 Menschen an Hautkrebs, davon bekommen rund zehn Prozent ein malignes Melanom, 20 Prozent ein Plattenepithelkarzinom und der Rest ein Basalzellkarzinom. Die Inzidenz liegt in Australien etwa fünfmal höher als in Mitteleuropa. Das individuelle Karzinomrisiko erhöht sich um den Faktor 16, wenn man mehr als sechzig "unruhige", ungleichmäßig pigmentierte Muttermale hat. Hat ein Mensch in der Kindheit mehr als drei Sonnenbrände erlitten, verfünffacht sich das Melanomrisiko.

 

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