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Hoffnung auf Diabetesheilung

25.04.2005  00:00 Uhr

Hoffnung auf Diabetesheilung

PZ/dpa  Japanische Forscher haben weltweit erstmals erfolgreich Diabetes mit Zellen eines lebenden Spenders behandelt. Sie entnahmen einer 56 Jahre alten Frau die insulinproduzierenden Langerhanszellen aus der Bauchspeicheldrüse und pflanzten sie ihrer 27-jährigen Tochter in die Leber. Das berichtet das Team um Shinichi Matsumoto vom Universitätskrankenhaus in Kyoto in der Online-Ausgabe des Fachmagazins »The Lancet« (doi: 10.1016/S0140-6736(05)66383-0).

Die Frau litt nach Forscherangaben an einem instabilen Typ-1-Diabetes und benötigte bereits 22 Tage nach dem Eingriff kein fremdes Insulin mehr. Zwar ist der Langzeiterfolg noch nicht sicher, die Tochter kommt der Veröffentlichung zufolge jedoch seit zwei Monaten ohne die Gabe des Hormons aus. Auch US-Forscher hatten laut dem Fachmagazin zweimal probiert, Diabetiker mit Zellen von lebenden Spendern zu kurieren ­ allerdings ohne Erfolg. Die Möglichkeit, Diabetes mit Zellen von toten Organspendern zu behandeln, wird seit 2000 praktiziert. Diese Behandlung findet nach Angaben der Forscher immer mehr Interessenten unter Diabetikern ­ es gebe aber zu wenig Spender. Transplantationen von Zellen lebender Menschen könnten dementsprechend zukünftig eine Alternative sein, zumal hier weniger Zellen benötigt werden.

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