PZ/dpa Japanische Forscher haben
weltweit erstmals erfolgreich Diabetes mit Zellen eines lebenden Spenders
behandelt. Sie entnahmen einer 56 Jahre alten Frau die insulinproduzierenden
Langerhanszellen aus der Bauchspeicheldrüse und pflanzten sie ihrer
27-jährigen Tochter in die Leber. Das berichtet das Team um Shinichi Matsumoto
vom Universitätskrankenhaus in Kyoto in der Online-Ausgabe des Fachmagazins »The
Lancet« (doi: 10.1016/S0140-6736(05)66383-0).Die Frau litt nach
Forscherangaben an einem instabilen Typ-1-Diabetes und benötigte bereits 22
Tage nach dem Eingriff kein fremdes Insulin mehr. Zwar ist der Langzeiterfolg
noch nicht sicher, die Tochter kommt der Veröffentlichung zufolge jedoch seit
zwei Monaten ohne die Gabe des Hormons aus. Auch US-Forscher hatten laut dem
Fachmagazin zweimal probiert, Diabetiker mit Zellen von lebenden Spendern zu
kurieren allerdings ohne Erfolg. Die Möglichkeit, Diabetes mit Zellen von
toten Organspendern zu behandeln, wird seit 2000 praktiziert. Diese Behandlung
findet nach Angaben der Forscher immer mehr Interessenten unter Diabetikern
es gebe aber zu wenig Spender. Transplantationen von Zellen lebender Menschen
könnten dementsprechend zukünftig eine Alternative sein, zumal hier weniger
Zellen benötigt werden.