Aktionswoche Chronischer Schmerz |
19.03.2001 00:00 Uhr |
Vom 26. bis 31. März findet in den Apotheken die Aktionswoche Chronischer Schmerz statt. Veranstalter sind die Deutsche Schmerzhilfe, die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes, die ABDA und Janssen Cilag. Bereits Anfang Februar hat die ABDA die Apotheken mit Informationspaketen beliefert. Startschuss für die Aktionswoche ist am 24. März in Berlin. Während der Auftaktpressekonferenz wird Johannes Metzger, Präsident der Bundesapothekerkammer, auf die Möglichkeiten der Apotheker eingehen, Schmerzpatienten zu betreuen.
Die Aktionswoche steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn. Zur Auftaktveranstaltung gehört auch ein Patiententag unter dem Motto "Wehr Dich - gegen den Schmerz", der im Anschluss an die Pressekonferenz von 15 bis 17 Uhr im Haus am Köllnischen Park in Berlin stattfindet. Betroffene und Interessierte können sich während eines Seminars und in einer Ausstellung rund um den chronischen Schmerz informieren.
Im Gegensatz zu akuten Schmerzen haben chronische Schmerzen keine Warnfunktion, sondern selbstständigen Krankheitswert und müssen als eigenständige Erkrankung behandelt werden. viele Schmerzgeplagte werden nur unzureichend therapiert. Schlechte Informationslage und unbegründete Ängste vor wirksamen Schmerzmitteln sind wesentliche Ursachen für die Unterversorgung vieler Schmerzpatienten. Die Schmerzwoche bietet den Apothekern die Möglichkeit, zur Aufklärung beizutragen, um so langfristig die Situation in Deutschland zu verbessern. Die von der ABDA verschickten Aktionspakete mit Broschüren, Demonstrationsmaterial und Beratungstipps für das Kundengespräch sollen die Aufklärungsarbeit unterstützen.
Skala zur Schmerzbestimmung
Mit einer Schmerzskala aus dem Service-Paket können die Apotheker gemeinsam mit dem Patienten die Stärke der Schmerzen bestimmen. Der Fragebogen gibt Hinweise, ob eine behandlungsbedürftige Schmerzerkrankung vorliegt. Eine Broschüre zum Mitnehmen fasst die wichtigsten Informationen zusammen. Zu sechs verschiedenen Schmerzerkrankungen (Arthroseschmerz, Nervenschmerz, Osteoporoseschmerz, Rheumaschmerz, Rückenschmerz und Tumorschmerz) können Interessierte weiteres Material bestellen.
Scherzen gelten als chronisch, wenn sie nach Wegfall der akuten Ursache dauerhaft weiterbestehen. Durch die ständigen Schmerzreize können die Nervenfasern ihre Struktur verändern, es bildet sich das Schmerzgedächtnis. Selbst schwächste Reize lösen dann starke Schmerzen aus. Betroffen sind zum Beispiel Menschen mit Rückenleiden, Gelenkerkrankungen oder nach Amputationen.
Schmerzen effektiv behandeln
Unabhängig vom eigentlichen Auslöser gilt: Die Schmerzen müssen möglichst effektiv behandelt werden, um einer Chronifizierung vorzubeugen beziehungsweise diese zu stoppen. Bei Patienten mit chronischen Schmerzen empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Behandlung nach einem Stufenplan (siehe auch PZ 44/1999, Seite 53), zu dem ab einer bestimmten Schmerzintensität auch Opioide gehören.
Chronische Schmerzpatienten benötigen, je nach Schmerzursache, neben der medikamentösen Therapie weitere begleitende Therapiemaßnahmen. So schafft eine erfolgreiche medikamentöse Schmerzbehandlung zum Beispiel die Voraussetzung für eine Bewegungstherapie. Je nach Schmerzursache können auch andere begleitende Therapiemaßnahmen wie Krankengymnastik, Entspannungsübungen, Akupunktur oder psychotherapeutische Begleitung den Patienten helfen.
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