Frostschutzmittel von Kindern fernhalten |
09.12.2002 00:00 Uhr |
PZ Frostschutzmittel für das Auto, besonders Kühlerfrostschutzmittel, sollten immer außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden, warnt die Vergiftungs-Informations-Zentrale des Universitätsklinikums Freiburg. Oft seien die im Haushalt gelagerten Produkte für Kinder leicht zugänglich. Gefahr besteht, wenn die Kleinen die Produkte trinken.
Kühlerfrostschutzmittel enthalten bis zu 100 Prozent Ethylenglykol, eine süßlich-scharf schmeckenden Flüssigkeit. Bereits ein Schluck kann zu Organschäden führen und wenig mehr lebensbedrohliche Vergiftungen erzeugen. Der süßliche Geschmack begünstigt die Aufnahme einer größeren Menge und verhindert, dass die Kinder die Flüssigkeit sofort als gefährlich erkennen. Türschlossenteiser und Scheibenreiniger enthalten zwar weniger Glykole als Kühlerfrostschutz, trotzdem kann die Einnahme dieser Produkte eine gefährliche Glykolvergiftung zur Folge haben. Die Vergiftungen verlaufen in den ersten Stunden mitunter ohne auffällige Symptome.
Scheibenenteiser oder Frostschutzmittel für Scheibenwaschanlagen
enthalten meist große Mengen einwertiger Alkohole, entweder vergällten
Ethanol oder häufiger Isopropanol. Letzterer wird vom Körper ähnlich wie
Ethanol aufgenommen und führt auch zu ähnlichen Problemen. Er ist aber
deutlich giftiger, so dass bereits ein Schluck bei kleinen Kindern zu
Symptomen wie Müdigkeit, Erregung und Gleichgewichtsstörungen führen kann.
Etwas größere Mengen können Entgleisungen des Blutzuckers und
schlimmstenfalls Störungen von Atmung und Kreislauf zur Folge haben. Wegen
des scharfen Geschmacks konzentrierterer Alkohollösungen trinken Kinder
allerdings selten größere Mengen. Je nach Zusammensetzung des Produktes kann
es gegebenenfalls auch zu Lungenschäden kommen, wenn sich ein Kind daran
verschluckt.
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