Doppelter Test verbessert die Früherkennung |
26.09.2005 00:00 Uhr |
In der bisherigen Früherkennungspraxis machen Ärzte meist nur einen so genannten PAP-Test. Der ist benannt nach dem amerikanischen Arzt George Nicholas Papanicolaou, der eine Methode zur Beurteilung von Zellen entwickelte. Ärzte entnehmen dabei Zellen aus dem Gebärmutterhals und untersuchen, ob sich an ihnen Veränderungen feststellen lassen. Mit dem HPV-Test auf Papillomviren können Ärzte zudem feststellen, ob eine Infektion mit diesen Erregern vorliegt, von denen einige Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Da eine Virusinfektion allerdings nicht unbedingt zu einer Tumorbildung führt, ist den Angaben zufolge der PAP-Test weiterhin nötig. Nur so lässt sich sagen, ob eine krankhafte Veränderung der Gebärmutterhalszellen vorliegt und eine Behandlung notwendig ist.
In Tübingen stellten Forscher nun die Ergebnisse einer von der Europäischen
Kommission in Auftrag gegebenen Studie vor, in der insgesamt 35.000 Frauen aus
Deutschland, England, Frankreich, Dänemark, Schweden und Spanien über einen
Zeitraum von zehn Jahren untersucht wurden. In allen teilnehmenden Ländern
entwickelte weniger als 1 Prozent der Patientinnen mit negativem HPV- und
negativem PAP-Test Vorstufen eines Gebärmutterhalskrebses. Von den Frauen mit
negativem PAP-, aber positivem HPV-Test entwickelten bis zu 17 Prozent
Tumorvorstufen. Waren beide Tests positiv, stellten Ärzte bei 45 Prozent der
Patientinnen ein Krebsvorstadium fest. »Dieses Resultat offenbart, dass die
Kombination aus bisheriger Früherkennungspraxis und dem HPV-Test eine deutlich
höhere Sicherheit für die Frauen bringt und risikofrei eine Verlängerung der
Untersuchungsintervalle erlaubt«, sagte Iftner. Diese Verlängerung der
Intervalle von einem auf drei Jahre könne auch die Mehrkosten, die durch den
zusätzlichen DNA-Test entstünden, wieder auffangen.
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