Falsche Ernährung schwächt Immunabwehr |
21.06.1999 00:00 Uhr |
Sekundäre Immundefekte bei älteren Menschen können viele Ursachen haben: Diabetes mellitus, Tumorerkrankungen, Chemo- und Strahlentherapie, Operationen, langfristige perorale Gabe von Corticoiden oder häufige Antibiotikabehandlung. Auch depressive Verstimmung und Fehlernährung können eine Infektanfälligkeit begünstigen, erklärte der Allgemeinmediziner Dr. Ulf Beyersdorf vom Förderkreis Immunschutz in München.
Die Mangelernährung kann mitunter auf eine beginnende Demenz oder Depression hindeuten, die behandelt werden können. Manchmal hilft auch der Gang zum Zahnarzt - nämlich bei schlecht sitzenden oder fehlenden Zahnprothesen.
Ältere Menschen haben einen geringeren Energieverbrauch, aber einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, hob die Ökotrophologin Professor Dr. Ursel Wahrburg bei dem von Schaper und Brümmer unterstützten Pressegespräch hervor. Für Frauen über 65 Jahre werden täglich 1700 kcal empfohlen, für Männer 1900. Im Alter von 19 bis 25 sollte die Tageszufuhr bei 2200 und 2600 kcal liegen. Daher müßten Ältere Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte auswählen. Es sei primär nicht nötig, alle Menschen ab 65 Jahren präventiv mit Nährstoffsupplementen zu versorgen. Wer aber ergänzen will, sollte Multi-Nährstoffpräparate bevorzugen, sagte Wahrburg.
Allen Altersgruppen gemeinsam ist das hauptsächliche Ernährungsproblem: zuviel Fett, besonders gesättigte Fettsäuren. Auch ältere Menschen sollten sich bei tierischen Fetten einschränken, häufiger pflanzliche Öle verwenden und ihren Proteinbedarf durch pflanzliche Erzeugnisse sowie fettarme Milchprodukte und Fisch decken. Ganz wichtig ist die ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr: täglich 1,5 bis 2 Liter.
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