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Was ist dran am "Dickmach-Virus"?

21.04.1997  00:00 Uhr

- Medizin

  Govi-Verlag

Was ist dran am "Dickmach-Virus"?

  Sind es die Gene, die Psyche, die überhöhte Kalorienzufuhr oder die mangelnde Bewegung, die zum Übergewicht von etwa jedem dritten Deutschen führen? Jetzt ist ein Virus als angeblich weitere Ursache dazugekommen: das Adenovirus. Kein Wunder, daß viele Verbraucher angesichts der unzähligen Hypothesen um die Ursachen der Fettleibigkeit verunsichert sind. Viele wissen nicht mehr, was sie noch glauben sollen und wie sie ihr Gewicht verringern können.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) stellt dazu in einer Pressemitteilung klar: Die Ursachen für das Übergewicht sind vielfältig und individuell verschieden. Falsches Eßverhalten (zuviel, zu fett und zuviel Süßes), mangelnde Bewegung, Vererbung sowie psychische Faktoren tragen dazu bei. Ob das Adenovirus 36, das zunächst bei Hühnern und jetzt bei einigen stark übergewichtigen Menschen festgestellt wurde, eine weitere Ursache für Übergewicht beim Menschen ist, ist zur Zeit völlig unklar. Fest steht: Nur wer sein Übergewicht durch das richtige Eßverhalten, regelmäßige Bewegung und mit psychischer Unterstützung angeht, kann sein Gewicht langfristig verringern.

Zwei amerikanische Untersuchungen sorgen derzeit für Aufsehen: Ein Virus, das Anfang der neunziger Jahre in fettleibigen, indischen Hühnern festgestellt wurde, wurde jetzt in ähnlicher Form bei mehreren übergewichtigen Menschen entdeckt. Daraufhin wurde das menschliche Virus auf Hühner übertragen, die unter gleichen Ernährungsbedingungen fettleibig wurden. "Aus dieser Untersuchung kann nicht geschlossen werden, daß die Infektion mit dem Adenovirus 36 die Ursache für Übergewicht beim Menschen ist", sagt Professorin Dr. Hannelore Daniel von der Universität Gießen, Präsidiumsmitglied der DGE.

In der Studie wurden 105 stark übergewichtige Personen dahingehend untersucht, ob sie mit Adenovirus 36 infiziert waren und Antikörper gebildet hatten. Darüber hinaus wurde geprüft, ob es bei infizierten und nicht infizierten Personen Unterschiede in den Blutfettwerten gab. Das Ergebnis: Von den 105 Probanden hatten 18 Prozent Antikörper gegen das Virus gebildet. Diese Personen hatten bessere Blutfettwerte als die nicht infizierten Dicken. "Erhöhte Blutfettwerte sind ein Risikofaktor für Atherosklerose. Aus der Studie kann aber nicht geschlossen werden, daß die Virusinfektion das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten bei Übergewichtigen senkt", urteilt Daniel. "Außerdem sind erhöhte Blutfettwerte nur eine mögliche Folge von Übergewicht. Weitere Folgekrankheiten können zum Beispiel Gelenkbeschwerden, Diabetes oder Bluthochdruck sein. Übergewicht sollte auf jeden Fall behandelt werden, wenn Folgekrankheiten bestehen."

Beitrag von der PZ-Redaktion        

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