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Diskussion um Screening-Verfahren

20.03.2000  00:00 Uhr

- Medizin Govi-Verlag BRUSTKREBS

Diskussion um Screening-Verfahren

von Ulrike Wagner, Berlin

In Deutschland sterben mehr Frauen an Brustkrebs als in vielen anderen Ländern, weil der Tumor häufig zu spät erkannt wird. Ein effizienteres Früherkennungssystem könnte hierzulande 3000 Frauen pro Jahr das Leben retten. Auf dem 24. Deutschen Krebskongress am 21. März waren sich alle Experten einig, dass auf diesem Gebiet etwas geschehen muss. Gestritten wurde darüber, wie geeignete Früherkennungsmaßnahmen in der Praxis umgesetzt werden sollen.

Um die Diagnostik des Brustkrebses zu verbessern, gibt es in Deutschland zwei unterschiedliche Ansätze. Die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen, die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und das Bundesministerium für Gesundheit setzen sich gemeinsam für ein qualitätsgesichertes Mammographie-Screening ein. Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, hat der Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen Modellprojekte in Auftrag gegeben. Zwei dieser Projekte sollen im Herbst in Bremen und in Wiesbaden die ersten Untersuchungen aufnehmen, erklärte Dr. Hans Junkermann, Oberarzt der Abteilung gynäkologische Radiologie der Universitäts-Frauenklinik in Heidelberg. Im Zentrum der Modelle stehen die europäischen Leitlinien zur Qualitätssicherung der Früherkennung bei Brustkrebs.

Demgegenüber steht ein Konsens der Fachgesellschaften, vorgestellt von Professor Dr. Klaus-Dieter Schulz, Leiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Philipps-Universität, Marburg. Die Fachgesellschaften wollen mit ihrem Zehn-Punkte-Papier bestehende Strukturen verbessern und lehnen ein Screening-Verfahren in speziellen Zentren ab.

Der Konsens entspricht nicht in allen Punkten den europäischen Leitlinien. So sollen zum Beispiel zunächst zwar alle Mammographien von zwei Experten beurteilt werden. Doch die Fachgesellschaften wollen zu einem späteren Zeitpunkt prüfen, ob dies tatsächlich immer notwendig ist. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Initiatoren der Modellprojekte die Tastuntersuchung ablehnen, da deren Effekt auf die Senkung der Brustkrebssterblichkeit nicht erwiesen sei. Trotz aller Auseinandersetzungen wollen die Fachgesellschaften die Modellprojekte unterstützen, hieß es auf einer Pressekonferenz.

Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer hatte bereits in ihrer Eröffnungsansprache die Fachleute dazu aufgerufen, sich in dieser Frage zum Wohl der Patientinnen zu einigen.

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