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Hypocretin reguliert den Schlaf

14.02.2000  00:00 Uhr

- Medizin Govi-Verlag

Hypocretin reguliert den Schlaf

von Daniel Rücker, Eschborn

Seit einiger Zeit vermuten Wissenschaftler, dass das Neuropeptid Hypocretin an der Schlafregulation beteiligt ist. Mediziner aus Stanford (USA) und Leiden (Niederlande) bestätigen jetzt diese Hypothese: Wie sie feststellten, fehlt die im Hypothalamus gebildete Substanz bei Narkoleptikern. Dies könnte eine Ursache für die Schlafstörung sein. Narkoleptiker leiden unter zwanghaften, plötzlich auftretenden Schlafattacken.

Die Forschergruppe um Seiji Nishino bestimmte die Hypocretinkonzentration von neun Narkoleptikern und acht Kontrollpersonen. Während bei den Kontrollpersonen der Spiegel in der Cerebrospinalflüssigkeit einheitlich bei 255 pg/ml lag, konnten die Wissenschaftler bei sieben Narkoleptikern überhaupt kein Hypocretin nachweisen. Die beiden anderen Patienten hatten einen Hypocretin-Spiegel von 255 beziehungsweise 638 pg/ml.

Da bei allen Kranken auch derselbe HLA-Marker (DR2/DQB1*0602) gefunden wurde, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass ein Gendefekt den niedrigen Hypocretinspiegels verursachen könnte. Identische HLA-Marker bei Menschen lassen auf genetische Homologien schließen.

Den abnormal hohen Wert von 638pg/ml bei einem Narkoleptiker erklären Nishino und seine Kollegen mit einem möglichen Defekt des Hypocretinrezeptors und dessen Kompensation durch verstärkte Synthese des Neuropeptides. Die Überproduktion auf Grund eines defekten Rezeptors könnte, ähnlich wie beim Typ-2-Diabetes, der Ausgangspunkt der Narkolepsie sein.

Die exakte Funktion von Hypocretin bei der Schlafregulation ist noch nicht bekannt. Fest steht, dass das die Hypocretin-Neurone auf monoaminerge (Serotonin, Dopamin, Noradrenalin) Nervenzellen projizieren. Der Hypocretinmangel könnte den Monoamin-Tonus herabsetzen. Ein niedriger Monoamin-Tonus ist als narkoleptisches Symptom bekannt.

Quelle: Nishino, S., et al., Lancet, Vol 355, 1. Januar 2000, 39-40

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