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Inhalation plus Theophyllin senkt Dosis bei Asthma

19.01.1998  00:00 Uhr

- Medizin

Govi-Verlag

Inhalation plus Theophyllin
senkt Dosis bei Asthma

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< Inhalative Glucocorticoide gelten als Mittel der Wahl zur Behandlung des moderaten bis schweren Asthma bronchiale. Bei Nichtansprechen der Therapie besteht die Möglichkeit, die Steroiddosis zu erhöhen oder einen ß2-Agonisten hinzuzunehmen. Die Langzeitauswirkungen der Gabe hoher Dosen eines inhalativen Glucocorticoids sind unbekannt. Hinzu kommt der relativ hohe Kostenaufwand. Ein Ausweg könnte die Kombination mit Theophyllin sein.

Theophyllin wird in der Asthmatherapie seit über 50 Jahren eingesetzt. Aufgrund seiner mangelnden antiinflammatorischen Eigenschaften und seiner im Vergleich zu ß2-Agonisten geringer ausgeprägten bronchodilatorischen Wirkung ist der Einsatz in der Asthmatherapie momentan rückläufig. Nachteilig sind weiterhin die möglichen unerwünschten Wirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und kardiale Arrhythmien.

Auf der anderen Seite konnte in Studien ein immunmodulatorischer Effekt von Theophyllin gezeigt werden. Es inhibiert die späte Antwort auf eine Allergenexposition mittels Hemmung der allergeninduzierten Migration von Eosinophilen in die Lunge. Bei kurzer Anwendung gelang es weiterhin, durch Zugabe von Theophyllin zu einer Therapie mit oralen oder inhalativen Glucocorticoiden die Lungenfunktion zu verbessern.

In einer placebokontrollierten randomisierten Doppelblindstudie wurde untersucht, inwieweit sich durch Hinzunahme von Theophyllin zur inhalativen Glucocorticoidtherapie mit Budesonid bei Patienten, die auf niedrige Dosen nicht genügend ansprechen, eine Dosiserhöhung des Steroids vermeiden läßt. Hierzu erhielten insgesamt 62 Patienten entweder zweimal täglich 400 µg Budesonid kombiniert mit (je nach Körpergewicht) 250 oder 375 mg Theophyllin oder 800 µg Budesonid als Monotherapie. Die Behandlung lief über drei Monate. Beurteilungskriterien eines Therapieerfolgs waren die Lungenfunktion, die Asthmasymptome sowie die Menge des zusätzlich benötigten ß2-Agonisten.

Beide Behandlungsalternativen führten zu einer Verbesserung der Lungenfunktion während der gesamten Therapie. Die kombinierte niedrigdosierte Budesonid- und Theophyllingabe ergab eine gegenüber der hochdosierten Gabe von Budesonid signifikant verbesserte Vital- und Sekundenkapazität. In beiden Behandlungsgruppen kam es zu einer ähnlichen Reduktion des Bedarfes an ß2-Agonisten und zu einer verminderten Variabilität der expiratorischen Peak-flow-Werte, die als Korrelat für die bronchiale Hyperreagilibität und die Schwere des Asthmas gelten.

Unter der hochdosierten Budesonid-Gabe kam es zu einer signifikanten Reduktion der Serumcortisol-Werte. Die mittlere Theophyllin-Serumkonzentration lag bei 8,7 µg/ml (therapeutischer Bereich 10 bis 20 µg/ml). Beide Behandlungsformen wurden gut vertragen.

Bei Patienten mit moderatem Asthma, deren Symptome mit der alleinigen Gabe von niedrigdosiertem Budesonid nicht beherrschbar sind, stellt die hinzunahme von Theophyllin zu dem Therapieschema somit eine gute Alternative zur Erhöhung der Budesoniddosis dar. Der Effekt von Theophyllin ließ sich dabei mit einer Dosis erzielen, die unterhalb des therapeutischen Bereiches lag. Für die Kombination spricht weiterhin, daß gegenüber der hochdosierten Gabe von Budesonid die Therapiekosten geringer sind.

Quelle: Evans, D. J., et al., N. Engl. J. Med. 337 (1997),1412-1418.

PZ-Artikel von Wolfgang Kämmerer, Wiesbaden
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