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Bewegung bringt Immunsystem auf Trab

31.07.2000  00:00 Uhr

- Medizin Govi-Verlag

Bewegung bringt Immunsystem
auf Trab

von Brigitte M. Gensthaler, München

Zentrales Nervensystem und Immunsystem sind eng miteinander verknüpft. Akute psychische oder körperliche Belastungen wie Sport aktivieren die Stresszentren im Gehirn, die wiederum das spezifische und das unspezifische Immunsystem mobilisieren. Ausdauertraining erhöht die Stressresistenz und stärkt die Abwehr. Wer täglich eine dreiviertel Stunde lang flott geht oder "walkt", kurbelt sein Immunsystem an.

Das Immunsystem besitzt eine ähnlich hohe Plastizität und Funktionsbreite wie das ZNS – viel höher als bislang vermutet. Noch im sechsten bis achten Lebensjahrzehnt können synaptische Verknüpfungen der Nervenzellen im Gehirn gebildet werden, berichtete Professor Dr. Heinz Liesen, Leiter des Sportmedizinischen Instituts der Uni Paderborn, bei einer Pressekonferenz des Förderkreises Immunschutz in München. Kreative körperliche Aktivitäten, die Spaß und Spiel integrieren, liefern den wichtigsten Reiz für diese neuronale Verschaltung. Positive Erlebnisse in Natur, Kultur und Kunst können die Leistungsfähigkeit des Immunsystems unterstützen, jedoch die kreative dynamische Bewegung nicht ersetzen.

Jeden Tag laufen

Reine Ausdauerbelastungen wie "Trance-Jogging" verbessern die Funktionalität der Immunzellen. Man konnte nachweisen, dass mäßiges Training Makrophagen und natürliche Killerzellen aktiviert. Professor Dr. Gerhard Uhlenbruck, Direktor des Instituts für Immunbiologie der Uni Köln, empfiehlt intensives Bewegungstraining: täglich 30 bis 45 Minuten bei einer Herzfrequenz von 180 minus Lebensalter. Etwa 2000 kcal sollte man pro Woche sportlich abarbeiten; das entspricht circa drei Stunden Joggen oder vier Stunden Walken.

Wer in diesem Umfang Sport treibt, braucht keine Nährstoffsupplemente, solange er sich vollwertig und abwechslungsreich ernährt und dabei die Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung beachtet. Supplemente sind in Sonderfällen nötig, sagte Dr. Silke Bauer, Ökotrophologin und Lehrbeauftragte an der ETH Zürich. Dies gilt zum Beispiel bei einseitiger (veganer) oder kalorienreduzierter Ernährung, individuellen Verwertungsproblemen bei gestörter Darmflora, erhöhten Verlusten durch starkes Schwitzen oder Übertraining, das zu vermehrtem oxidativen Stress führt.

Allzu viel ist ungesund

Im Gegensatz zum Freizeitsport kann leistungsorientierter Sport in Distress ausarten und das Immunsystem vorübergehend schwächen. Als Ursachen für dieses "open-window-Phänomen" vermutet man lokale Reizungen im Gewebe und Mikroläsionen, die die Abwehr belasten, sowie zirkulierende Stresshormone. Die Funktion von natürlichen Killerzellen, Makrophagen und Granulozyten lässt nach. Viele aktive Sportler leiden daher häufiger an Infektionen der oberen Atemwege und der Harnwege sowie unter Durchfällen.

Uhlenbruck riet, das Immunsystem vor und nach größeren Belastungen, zum Beispiel Wettkämpfen, zu unterstützen. Dies gelinge mit pflanzlichen Immunstimulantien sowie durch Stimulation der Psyche. Bewegung, die Spaß und Freude bereitet, und mentales Training fördern Stressresistenz und Gelassenheit und sollen die "open-window"-Phase abkürzen.

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