Trinken für die Augen |
07.05.2001 00:00 Uhr |
FLUGREISEN
In großer Höhe ist die Luft nicht nur dünn, sondern auch extrem trocken. Dies gilt auch für das Bordklima in Flugzeugen. Bei Langstreckenflügen kann die trockene Luft die Schleimhäute der oberen Atemwege und der Augen reizen.
Die Luft in der Fluggastkabine stammt von außen. Trockene, kalte Luft wird während des Fluges über spezielle Systeme der Kabine zugeführt. Die Passagiere, die diese extrem trockene Luft einatmen und dampfgesättigt wieder abatmen, tragen wesentlich zur Erhöhung der Luftfeuchte im Flugzeug bei.
Daraus erklärt sich die Tatsache, dass die relative Luftfeuchte in der spärlich bestuhlten First Class nur bei etwa 5 Prozent liegt; in der Business-Class werden schon 10 und in der Economy Class immerhin 16 Prozent erreicht. In der Pilotenkabine, die getrennt klimatisiert wird, liegt dieser Wert oft unter 5 Prozent. Behaglich empfindet der Mensch eine Luftfeuchte von 40 bis 60 Prozent bei Raumtemperatur, berichtete Dr. Günther Kaul bei einer Pressekonferenz der Firma Pfizer.
Um das Defizit auszugleichen, müsste man für einen Flug über den Atlantik etwa eine Tonne Wasser mitnehmen und zudem das Kondenswasser abfangen, sagte der Flugmediziner der Lufthansa - technisch nicht machbar. Dem Passagier bleibt nur, viel zu trinken. Sein Flüssigkeitsbedarf steigt etwa auf das Doppelte. Da schwarzer Tee, Kaffee und Alkohol den Harnfluss anregen, bleiben Wasser und Früchtetee. Wer auf Kaffee nicht verzichten will, sollte mindestens die gleiche Menge Wasser dazu trinken.
Konkrete Empfehlung des Arztes: 0,1 Liter pro Stunde, besser 0,2 Liter. Frauen sollten mehr trinken, da sie ein höheres Thromboserisiko haben.
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