Pharmazeutische Zeitung online

Hollys Hilfe

29.11.2004  00:00 Uhr

Hollys Hilfe

Die SPD ist zwar immer noch im Umfragetief, aber das dauert die Spitzengenossen nicht mehr allzu sehr. Denn der Unterhaltungswert von Gerhard Schröder ist dieser Tage so hoch, dass es nur eine Frage der Zeit zu sein scheint, dass zumindest die Kanzler-Konjunktur-Kurve nach oben zeigt.

Und doch ist Unterhaltung nicht immer positiv. Das bekommen auch Apothekerinnen und zu spüren. Zum Beispiel, wenn der Regierungschef bei der Haushaltsdebatte nicht nur seine Politik verteidigt, sondern ankündigt, bei den Apotheken „aktiv“ werden zu wollen. Das klingt netter, als er es meint. Einen konkreten Anlass hatte der Kanzler dafür nicht. Er hat’s einfach mal wieder so daher gesagt. So ist er eben: Für jeden ein nettes Wort oder zumindest ein Wort. Vielleicht verstehen wir ihn nicht, den Kanzler. Oder wir verstehen ihn falsch. Oder schlimmer noch: Wir haben ihn richtig verstanden.

Dabei macht Schröder neuerdings den Anschein, als habe er sich von der Reformpolitik ab- und sich den wirklich wichtigen Dingen des Lebens zugewandt. Sitzt bei Reinhold Beckmann und plaudert über das halbwegs junge Familienglück und lacht und freut sich des Lebens. Warum auch nicht? Kanzlerhund Holly lächelt vom Rossmann-Adventskalender, Gattin Doris liest bei McDonalds, kümmert sich ums Adoptivkind oder hilft Drogerie-Kreativen auf die Sprünge. Das Leben kann so schön sein.

Der Kanzler hat rechtzeitig zur besten Sendezeit sein Lachen wiedergefunden. Tim Taler wäre neidisch durch den Äther gewankt. Für die jüngsten Lachsalven gibt’s Gründe: Nachdem sich Angela Merkel Mann für Mann der eigenen Truppe und ihrer Chancen entledigt, wittert der Kanzler Morgenluft. Das Paket für die Wiederwahl ist geschnürt. Sogar Journalisten wissen: Auflage macht man nicht mit Politik, sondern mit Tieren und Kindern. Der Kanzler ist knapp 700 Tage vor dem nächsten Urnengang bereits im Wahlkampf und bei der Aufholjagd schon auf der Überholspur.

Immerhin ist schon einiges erreicht: Der Haushalt für 2005 ist durch, das EDV-Programm zur Erfassung von Hartz-IV-Formularen funktioniert und wegen der Ukraine muss er sich mit Kumpel Putin auch nicht streiten. Überhaupt: Die Zeiten des Streits sind vorbei: Die Wahlalternative ist wie Lafontaine im politischen Niemandsland versumpft, die Gewerkschaften weich gespült und Franz Müntefering in die Niederungen der Sozialdemokratie abgetaucht.

Jetzt fehlt nur noch ein Erfolg der Klinsmann-Elf bei der WM 2006 im eigenen Land. Der Kanzler jedenfalls ist vorbereitet. Und wenn’s nur zum Viertelfinale gereicht hat? Egal. Dann kümmert er sich eben um die Apotheken. Versprochen.

Thomas Bellartz
Leiter der Hauptstadtredaktion
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