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Die Apotheke bringt’s

21.06.2004  00:00 Uhr

Die Apotheke bringt’s

Es gibt Neuigkeiten, die längst keine mehr sind. Eine davon ist all denen, die auch nur ansatzweise etwas mit der Apotheke oder Arzneimitteln zu schaffen haben, hinlänglich bekannt. Die Nachricht der Nachrichten lautet: Der Markt ist im Umbruch.

Was das genau bedeutet, kann ihnen allerdings auch nach mehrfacher Nachfrage niemand im Detail erklären. Und doch sind die Folgen der Veränderung unübersehbar. Es gibt viele Beispiele, die unterstreichen, dass sich die Apothekenlandschaft verändert. Aber sie verändert sich ebenso wie das Verständnis von einer sozialen Gesellschaft, von einem Miteinander im Ausgleich, von einer Balance zwischen den Starken und den Schwachen.

Die Verunsicherung weiter Teile der Gesellschaft, die plötzlich verschlagwortet wird mit Begriffen wie „Arbeitslosengeld zwei“, „Hartz vier“ oder „unvermittelbar“, bildet sich auch in der Apothekerschaft ab. Und sogar bei manchem mittelständischen Hersteller und bei Zulieferern.

Wenn das Gleichgewicht gestört ist, dann ist es wichtig, dass jemand die nötige Unterstützung bietet, Anderen Halt gibt. Eine Hilfestellung, die keine Behörden, keine Gesundheitsökonomen, noch nicht einmal die Parteien und schon gar kein Politiker bieten kann.

Kurzum: Eine vertraute Konstante ist die Apotheke. Das ist keine bloße Sozialromantik oder blanke Markenverliebtheit, sondern eine erste Erkenntnis aus den Veränderungen. Die Tatsache, dass sich so viele für die Apotheke interessieren, in den Markt einsteigen wollen, zeugt von ihrem Wert – und zwar nicht nur ökonomisch, sondern auch langfristig und sozialpolitisch. Ob diejenigen, die in den Markt eindringen wollen, auch der damit verbundenen Verantwortung gerecht werden, steht zur Diskussion.

Der Tag der Apotheke bietet erneut eine gute Initialzündung, um den Menschen zu zeigen, dass es noch verlässliche Konstanten gibt. Dass eben nicht Betrug und Abzockerei das Tagesgeschäft einer Apotheke sind – wie vielfach und allzu billig unterstellt -, sondern dass Hinwendung und Unterstützung, Leistung und Hilfe im Zentrum vieler Apothekenteams stehen.

„Die Apotheke bringt’s“ ist die konsequente Umsetzung eines Servicegedankens, den Apotheken nicht erst seit gestern umsetzen, aber der jetzt mit Leben gefüllt und auch formuliert wird: Tue Gutes und sprich darüber.

Wir sollten aktiv darüber sprechen, was Apotheken leisten können und über das reden, was sie heute bereits leisten. Die jüngste bundesweit anlaufende Aktion, die am Dienstag in Magdeburg der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, zeigt, dass die Apotheke einen echten Mehrwert hat. Diese Werte können Konstanten sein in einem Gesundheitswesen, das sich rasant verändert. Das in Sachsen-Anhalt im Zusammenhang mit der Hausapotheke präsentierte Gutscheinheft ist ein exzellenter weil seriöser Schritt auf dem Weg in eine immer ökonomischer geprägte Apotheke. Wer den Weg geht, muss sich nicht von dem Geschützfeuer der Gegner einer selbstständigen Apotheke ins Bockshorn jagen lassen.

Und deswegen ist der interessante Teil der Nachricht eben nicht, dass sich der Markt verändert, sondern dass die Veränderungen auch Chancen bergen. Und die müssen jetzt genutzt werden. Dann hat auch das Motto des diesjährigen Tags der Apotheke auf lange Sicht Bestand: Die Apotheke bringt’s!

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