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Bildungsoffensive

14.06.2004  00:00 Uhr

Bildungsoffensive

Die Apotheker haben die Zeichen der Zeit erkannt. Trotz gravierender Unsicherheiten im Gesundheitswesen und handfester wirtschaftlicher Einbußen nehmen die Teilnehmerzahlen bei wissenschaftlichen Fortbildungen zu. Auch die Fortbildungswoche der Bundesapothekerkammer (BAK) in Meran erfreut sich wachsenden Zulaufs, wie BAK-Präsident Johannes M. Metzger beim 42. Pharmacon feststellte. Er rief die Kollegen in Meran erneut zu einer Bildungs- und Beratungsoffensive auf. Wenn Apothekerinnen und Apotheker ihrem Auftrag auf hohem Niveau gerecht werden wollen, müssen sie ihre Kenntnisse kontinuierlich auffrischen.

Zugleich wachsen die Themenbereiche, zu denen Apotheker in der Offizin gegenüber Ärzten und Patienten Rede und Antwort stehen sollen. Im Mittelpunkt steht nach wie vor das Arzneimittel, doch reicht es längst nicht mehr aus, über bewährte Therapien Bescheid zu wissen. Der Vortragsblock zu den neu in den Markt eingeführten Arzneistoffen sowie zu Wirkstoffen in klinischer Prüfung legt eine gute Basis für das Gespräch mit dem Arzt und gibt Einblicke in neue Therapieoptionen. Der Zuhörer erhält aber auch Basiswissen, um manch euphorische Erwartung an künftige Antirauch-Antifett-Pillen und andere Wundermittel auf eine rationale Ebene zurückzuholen.

Umfassend waren auch die Vorträge zu Immunerkrankungen, die den Bogen von immunologischen Grundlagen bis zu komplexen Therapieansätzen spannten. Die Anstrengungen der Mediziner, mit Antikörpern „targeted and tailored therapies (zielgerichtete und maßgeschneiderte Therapien)“ in der Tumorbehandlung anzubieten, könnten für manchen Schwerkranken neue Hoffnung bedeuten. Eindrucksvoll wurde in Meran zudem gezeigt, dass es auch bei etablierten Zytostatika Fortschritte gibt. Das Zauberwort heißt „Dosierung nach AUC“ und meint eine individualisierte Dosierung dieser ebenso potenten wie toxischen Stoffe. Optimalen therapeutischen Nutzen bei akzeptablen Nebenwirkungen zu erreichen, ist ein Ziel der Klinischen Pharmazie.

Zum täglichen Brot der Apotheker gehört der Umgang mit Patienten, die an chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen und Atemwegsinfekten leiden. Neben mehreren Vorträgen konnten die Teilnehmer praktisches Wissen in zwei Seminaren auffrischen oder neu erwerben.

Naturgemäß beinhaltet die Therapie von Asthma, COPD, Pneumonie, Tuberkulose und Atemwegsinfekten bei Kindern verschreibungspflichtige Medikamente. Angesichts der Ausgrenzung der OTC-Präparate aus der Erstattungspflicht und der dadurch zunehmenden Bedeutung der Beraterfunktion wäre es jedoch wünschenswert, verstärkt Selbstmedikationsthemen in den Pharmacon einzubringen.

Den Apotheker als Berater und persönlich Betroffenen anzusprechen, gelingt den Veranstaltern seit einigen Jahren mit einem ethisch-philosophischen Thema. Die Vorträge zur Patientenautonomie am Ende des Lebens gaben diesmal reichlich Stoff zum Nachdenken und Diskutieren, geht es doch um Fragen, für die es keine eindeutigen und allgemeingültigen Antworten gibt. Anhand der gehörten Fakten und Argumente und vor seinem persönlichen ethisch-moralisch-religiösen Hintergrund mag jeder für sich eine Antwort suchen. Die eigene Reflexion wird zudem helfen, das Gespräch mit dem ratsuchenden Kunden noch sachkundiger und sensibler zu führen.

Eine ganze Fortbildungswoche bedeutet keine geistige Schonkost. Viel neues Wissen gilt es aufzunehmen, zu verarbeiten und im Alltag umzusetzen. Nur so können Apotheker ihrem selbst gesteckten Anspruch, als Heilberufler unverzichtbar zu sein, mit hoher Qualität gerecht werden. Top

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