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Wertewandel

28.03.2005  00:00 Uhr

Wertewandel

Zu Ostern wurde einmal mehr der Wertewandel in unserer Gesellschaft sichtbar. Antworten von Bürgern, die auf der Straße gefragt wurden, warum Ostern gefeiert wird, machten deutlich, dass christliche Grundwerte in unserer Gesellschaft nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Materielle Güter und Freizeit sind für die meisten Menschen wichtiger, als sich darauf zu besinnen, warum Jesus am Kreuz gestorben ist. Egoismus prägt unsere Gesellschaft, Verantwortung für die Gemeinschaft wird immer seltener.

Das gilt nicht nur für den einzelnen Bürger, auch die Unternehmen machen diesen Wertewandel mit. Waren früher die Unternehmensgründer Identifikationsfiguren, die in ihrer Verantwortung für ihre Firmen auch eine Verantwortung für ihre Mitarbeiter entwickelten, haben Shareholder Value und Globalisierung dazu geführt, das Manager von Großkonzernen austauschbar geworden sind. Die Identifizierung mit den von ihnen geführten Unternehmen beschränkt sich in erster Linie darauf, die Kapitalgeber, also die Aktionäre, zufrieden zu stellen, ohne den eigenen finanziellen Nutzen zu vernachlässigen.

Vor diesem Hintergrund müsste die Diskussion um den Standort Deutschland differenzierter geführt werden als dies bisher geschieht. Das zeigte auch die Handelblatt-Jahrestagung »Pharma 2005« in Berlin (siehe hier). Die Industrie gibt den politischen Rahmenbedingungen, also Steuern und Lohnnebenkosten, die Schuld daran, dass sich Forschung und Entwicklung in Deutschland nicht mehr rechnen. Doch das ist zu einfach und auch falsch. Die Schuldzuweisung lenkt nur von den eigenen Fehlern und der eigenen Verantwortung ab. Gleiches gilt natürlich auch für die Politik, die einseitig in den Unternehmen die Schuldigen ausfindig gemacht haben will.

Deutschland kann nur dann ein attraktiver Standort sein, wenn die Bedürfnisse von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Wissenschaftlern gleichermaßen berücksichtigt werden. Dazu gehört auch, dass Managergehälter in Großkonzernen sich nicht allein an der Rendite orientieren dürfen. Mit dieser traditionellen Entlohnung der Unternehmensführung wird kein Anreiz für Investitionen in Forschung und Entwicklung geschaffen, sondern der Trend zu Fusionen mit entsprechender Reduktion von Arbeitsplätzen und damit einer höheren Rendite verstärkt. Dieses Vorgehen entspricht nicht mehr der Vorgabe einer sozialen Marktwirtschaft.

Es wird Zeit, dass die Politik über Rahmenbedingungen nachdenkt, die ein investitionsfreundlicheres Klima in Deutschland schaffen. Und die Industrie sollte sich trotz Globalisierung wieder einer sozialeren Marktwirtschaft nähern.

Professor Dr. Hartmut Morck
Chefredakteur
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