Pharmazeutische Zeitung online

Herausforderungen

08.01.2001  00:00 Uhr

Herausforderungen

von Hans-Günter Friese, Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände,
Hermann Stefan Keller, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes
und Johannes Metzger, Präsident der Bundesapothekerkammer

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein Jahr voller Herausforderungen liegt vor uns. Ob es sich um anstehende Änderungen apothekenrechtlicher Bestimmungen, um Integrierte Versorgung oder um den scheinbar vom Zeitgeist heraufbeschworenen Bezug von Arzneimitteln über das Internet handelt: überall steht der Vertriebsweg für Arzneimittel zur Diskussion. Das sensibilisiert uns schon seit langem, sollte uns aber nicht verängstigen. Denn auch wenn hier neue Schläuche auf den Tisch des politischen Diskurses gebracht werden - es befindet sich meist nur alter Wein darin.

Dies zeigten die ersten Monate des vergangenen Jahres überdeutlich. Es gab eine breit angelegte Diskussion über das Internet und uns wurde Verweigerungshaltung vorgeworfen. Neue junge Start-ups rückten in den Mittelpunkt des Interesses, schienen die öffentliche Meinung im Fluge für sich einzunehmen. Die Diskussion war von Aufgeregtheiten geprägt und schoss wohl auch oft - manchmal ungewollt - über das Ziel hinaus. Ein besonders tragisches Beispiel mussten wir in der letzten Woche erleben. Dass wir uns von den in der Rheinischen Post am 3. Januar zitierten Äußerungen auf das Deutlichste distanzieren, bedarf keiner weiteren Erwähnung. Dass der Zitierte selbst sie bedauert, können Sie dieser Ausgabe der PZ entnehmen.

Wir lassen uns deswegen jedenfalls nicht den Blick dafür verstellen, wie die Bevölkerung unsere Leistung einschätzt. Apothekerinnen und Apotheker haben mit Ihrer Berufstätigkeit Ansehen und Werte geschaffen, die eben nicht durch e-Business austauschbar sind. Daran werden wir gemeinsam mit Ihnen weiter arbeiten.

Alle Apothekenleiter werden in den nächsten Wochen Post von der ABDA erhalten, in der wir Sie dazu aufrufen werden, sich am gemeinsamen Internet-Portal aller deutschen Apotheker zu beteiligen. Das wird kein Schnellschuss, sondern eine sorgfältig entwickelte, strategisch tragfähige Plattform werden. Wir werden das Netz zur Information nutzen und wir werden die Möglichkeit bieten, Arzneimittel vorzubestellen - zur Abholung in der Apotheke! Denn nur dort ist die Arzneimittelsicherheit gewährleistet, nur dort kann die zeitnahe Beratung des Kunden gesichert werden - und nur so bleiben wir glaubwürdig. Im Sommer wird dieses Portal online sein und wir setzen auf möglichst viele Teilnehmer. Denn wir planen kein "Start-up", um damit Geld für den Verband zu verdienen. Als einzigem Anbieter geht es uns nur und ausschließlich um den Nutzen für die deutsche Apotheke.

Einige reden davon, dass alles noch schneller hätte geschehen müssen, dass andere einen virtuellen Markt besetzen, bevor wir gehandelt haben. Das ist schlicht unzutreffend. Ein Blick auf den Neuen Markt, auf Insolvenzen noch so hochgelobter Start-ups mit teilweise enormen Risikokapitalausstattungen zeigt das. Auch und gerade im Gesundheitsbereich. Die ABDA ist hier - stellvertretend für alle Apothekerinnen und Apotheker -  ein so genannter Major Player, an dem niemand vorbeikommt. An der Börse spricht man davon, dass die Zeit der New Economy zwar nicht vorbei ist, dass nun aber die Old Economy sich die Erfahrungen und die Fehler der Anderen zunutze macht, um ihrerseits durchzustarten. Genau dies ist die Strategie, die wir verfolgen und die wir gemeinsam mit Ihnen angehen möchten.

Dieses Jahr stellt uns vor die Aufgabe, die Positionen der Apothekerschaft auch in einer Welt des allenthalben erkennbaren Wertewandels zu verdeutlichen und auf den Wert der Apotheke für diese Gesellschaft und für den einzelnen Patienten und Kunden hinzuweisen. Uns, das ist nicht allein die ABDA als Ihre Berufsvertretung, sondern die Gemeinschaft aller Apothekerinnen und Apotheker, wo immer diese ihren Dienst versehen. Alle sind wir gefordert, den Nutzen unseres freien Heilberufes für eine bestmögliche Arzneimittelversorgung immer wieder neu erfahrbar zu machen. Dann haben wir die Gesellschaft auf unserer Seite und können den Systemveränderern Paroli bieten. Wir wissen, wie positiv das Bild der Apotheken geprägt wird von den 130.000 Menschen, die täglich rund um die Uhr und flächendeckend die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln - inklusive kompetenter Beratung auf hohem Niveau - sicherstellen. Das ist unsere Stärke.

Wir stehen am Anfang eines neuen Jahrtausends - und ganz sicher wird es Veränderungen geben. Diese auf ihren Nutzen hin zu prüfen und gegebenenfalls in unser bewährtes System zu integrieren, wird unsere gemeinsam Aufgabe sein. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2001. Top

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