Internet-Tore zur Gesundheit |
13.11.2000 00:00 Uhr |
Nicht nur medizinisches und pharmazeutisches Fachpersonal nutzt das Internet zunehmend als Informationsquelle. Immer mehr Laien suchen Rat bei virtuellen Experten und Webdoktoren. Gesundheitsportale haben Hochkonjunktur. In der Online-Ausgabe der Pharmazeutischen Zeitung finden Sie unter http://www.pharmazeutische-zeitung.de/phaport.htm unter der Rubrik "Pharmazie im Web" eine neu zusammengestellte Linkliste. Mit einem Mausklick erreichen Sie von dort zahlreiche Gesundheitsportale.
In den letzten Jahren berichte vor allem Kollegen aus den englischsprachigen Ländern über Patienten und Kunden, die mit einem Stapel ausgedruckter Webseiten in der Apotheke um Erläuterung der im Internet aufgespürten Informationen zu Arzneimitteln, unerwünschten Wirkungen und Erkrankungen bitten. Mit der Zunahme deutschsprachiger Internetseiten ist mit vermehrten derartigen Anfragen auch in deutschen Offizinen zu rechnen. Die weltweite Vernetzung bringt es mit sich, dass sich zum Thema Gesundheit neben kompetenten Anbietern dubiose Quellen im Internet finden. Grund genug, sich über Angebot, Umfang und Inhalt seriöser Gesundheitsportale einen Überblick zu verschaffen.
Die meisten Gesundheitsportale richten sich an interessierte Laien als Zielgruppe. Einige Portale halten eine separate Rubrik für das Fachpublikum, die in der Regel mittels Registrierung und Passwort zugangsbeschränkt, bereit. Das Serviceangebot für den Patienten umfasst bei fast allen Anbietern ein Fachlexikon, in dem Begriffe nachgeschlagen und Informationen über Erkrankungen gefunden werden können. Ein Ratgeber beantwortet die Frage "Was tun bei....?" Neben allgemeinen Informationen bieten einige Portale auch die Möglichkeit, einen Experten per E-Mail zu kontaktieren und gezielt nachzufragen.
Ausführliche Informationen zu besonders häufigen Erkrankungen werden bei vielen "Netzdoktoren" hervorgehoben, oft in Abhängigkeit zur Jahreszeit. So ist zum Beispiel derzeit besonders viel Material zum Thema Grippe und Grippeimpfung abrufbar. Auch Informationen über Arzneimittel gehören zu den Standarddiensten der Gesundheitsportale. Die Inhalte der Beipackzettel sind im Netz zugänglich, jedoch, so behaupten die Anbieter, "knapper und verständlicher". Ein gezielter Interaktionscheck, der mittels einer Eingabemaske leicht zu bedienen ist, soll dem Patienten den Umgang mit seiner Medikation erleichtern.
Ein Suchdienst, der Arztpraxen oder Apotheken in der Umgebung aufspürt und den Besuch mit einem ausdruckbaren Stadtplan erleichtert, die Möglichkeit mit anderen Patienten in einem Chat ins Gespräch zu kommen, Links zu Selbsthilfegruppen oder zusätzliche Dienste wie Pollenflug-Warnmeldungen, Angaben zu Normbereichen von Laborwerten oder Reiseimpfempfehlungen vervollständigen das Angebot der virtuellen Gesundheitsberater. Seriöse Anbieter achten dabei nicht nur auf valide Informationen, sondern weisen stets darauf hin, dass der Besuch ihrer Web-Seite den Arztbesuch nicht ersetzen kann. Die Internetinformationen sind keinesfalls als Therapieempfehlungen gedacht, sondern haben nur orientierenden Informationscharakter.
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