Nur bedingt sinnvoll |
01.10.2001 00:00 Uhr |
Es ist "in", sich online zu bewerben, insbesondere in Branchen, in denen sich alles um den Computer dreht. Aber sind Online-Bewerbungen auch für Apotheken akzeptabel?
Sicherlich ist diese Frage nicht ganz einfach zu beantworten, denn es gibt Apotheker, die neuen Medien aufgeschlossen gegenüberstehen und andere, die mit PC und Internet nichts anfangen können. Generell gilt, dass jeder Arbeitgeber klar entscheiden sollte, ob er Bewerbungen via Internet erhalten möchte oder nicht. Wer sich in dem neuen Medium nicht sicher fühlt, sollte lieber darauf verzichten. Denn oft kommen die Bewerbungen als Attachements angeflattert, also Anhänge an die eigentliche E-Mail, die zunächst vom Adressat geöffnet werden müssen.
Hier entstehen oft schon die ersten Probleme, beispielsweise wenn die Word-Version des Absenders aktueller ist als die eigene. Auch angehängte Bilder in "jpg" oder "gif" Formaten können beim Öffnen Probleme bereiten. Besonders wenn die Bilddateien "gezippt", also komprimiert sind, erfordert das Anschauen ein spezielles Programm. Das kann zwar aus dem Internet herunter geladen werden. Dies setzt aber auch wieder gewisse Grundkenntnisse voraus und kostet Zeit. Und nicht zu vergessen: In Attachments können Viren lauern, die womöglich Ihren Computer befallen können.
Bewerber spart Zeit und Kosten
Wenn Sie allerdings technisch auf dem neuesten Stand sind, spricht einer Online-Bewerbung nichts mehr entgegen - oder doch? Online-Bewerbungen haben für den Empfänger den Vorteil, dass sie schnell vorliegen, dem Bewerber wiederum ersparen Sie das Kopieren und Frankieren. Sie zeigen, dass der potenzielle Mitarbeiter neuen Technologien aufgeschlossen ist, also sicher auch mit dem Computer in Ihrer Apotheke umgehen kann. Umgekehrt werden in einer Zeit des Bewerbermangels junge Berufsanfänger, die mit dem Medium PC praktisch aufgewachsen sind, eher eine fortschrittliche Apotheke bevorzugen. Internet-Präsenz und geschickter Umgang mit "Online-Bewerbungen" (nicht tagelang unbeantwortet im Postfach liegen lassen!) kann den so wichtigen Wettbewerbsvorsprung ausmachen. Und eine Entscheidung zu Gunsten Ihrer Apotheke bedingen.
Form sollte gewahrt werden
Wie sollte eine Bewerbung im Internet aussehen? Auf jeden Fall muss auch hier die Form gewahrt werden, das heißt, das Anschreiben sollte ebenso formatiert und sorgfältig formuliert sein wie eine schriftliche Anfrage. Es ist üblich, in E-Mails oft locker zu formulieren und die Rechtschreibung zu vernachlässigen. Auch wird man sehr leicht zu kumpelhaften Anreden verführt. Das alles sollte bei einer Online-Bewerbung vermieden werden.
Wenn Sie in einer Anzeige auf eine Online-Bewerbung hinweisen, nennen Sie dem Bewerber ein Stichwort für die Betreffzeile. Das macht es für Sie einfacher, die Bewerbungen aus der Flut der anderen E-Mails herauszufiltern. Auch sagen Sie dem Bewerber genau, was Sie von Ihm wollen, also beispielsweise Anschreiben und Lebenslauf. Zeugnisse, Bilder und andere Dokumente können bei Interesse per Post nachgereicht werden
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