Das virtuelle Apotheken-ABC |
28.06.1999 00:00 Uhr |
Dokumente im World-Wide-Web (WWW) haben eine eindeutige Adresse, den sogenannten "Uniform Resource Locator" (URL). Unter dieser Adresse sind die Dateien weltweit über das Internet abrufbar. Gewöhnlich bemühen sich die Anbieter, möglichst eingängige Adressen zu vergeben, damit sich der Nutzer die URL leicht einprägen kann. Anbieter aus dem Apothekenbereich verwenden deshalb meistens Adressen, die Buchstaben des Wortes "Apotheke" enthalten. Entsprechend zahlreich sind Domains mit diesem Namen.
Der Domain-Name
WWW-Adressen beginnen stets mit der Zeichenfolge http:// (für Hypertext-Transfer-Protokoll). Es folgt die Bezeichnung des Rechners, auf dem die gewünschte Datei zu finden ist. Das ist der sogenannte Domain-Name, der aus einer frei wählbaren Bezeichnung und nach dem Punkt aus einem Kürzel besteht, das sich nach Herkunftsland des Angebotes oder nach der Art des Anbieters richtet.
Wer eine Adresse anwählt, die mit dem Herkunftskürzel endet, landet im allgemeinen auf der Startseite eines Internetangebotes. Wenn der Nutzer den Dateinamen einer speziellen Seite an die Adresse anhängt, landet er direkt ohne den Umweg über die Startseite an dieser Stelle. Die nach Schrägstrich folgenden Angaben bezeichnen die Datei analog der Verzeichnisstruktur auf einer Computer-Festplatte. So führt die URL http://www.pharmazeutische-zeitung.de/online.html zur Datei mit aktuellen Nachrichten in der PZ-Online-Ausgabe. Die Endung (Toplevel-Domain) .de zeigt, daß es sich um ein deutsches Angebot handelt, andere Länderkennzeichen wären zum Beispiel .ch für Schweiz, .at für Österreich oder .uk für Großbritannien.
Im Ursprungsland des Internet, den USA, wurden ursprünglich Domain-Namen vergeben, die sich nach Art und Anbieter des jeweiligen Inhalts richten und noch heute international gültig sind: So verbergen sich unter http://xxx.com kommerzielle Angebote, .gov sind Auftritte von Behörden (für government Regierung) und .org für Verbände und Organisationen. Bei neuen Internetbrowsern kann die Eingabe von "http://" entfallen; meist allerdings nicht immer - beginnt der Domain-Name mit der Zeichenfolge www.
Wer zuerst kommt ...
In jedem Land gibt es eine zentrale Stelle, die Domain-Namen verwaltet und auf Antrag zuteilt. Zuständig für deutsche DE-Domains ist die DENIC-Genossenschaft in Frankfurt. Ähnliche Organisationen gibt es in jedem Land. Der Anbieter kann den Domain-Namen im Prinzip frei bestimmen; DENIC macht für DE-Domains nur die folgenden Vorgaben: Ein gültiger Name besteht aus Buchstaben, Ziffern und dem Bindestrich, wobei er nicht mit einem Bindestrich beginnen oder enden darf und mindestens einen Buchstaben enthalten muß. Die Mindestlänge beträgt drei Zeichen und die Maximallänge 63 Zeichen. Die Namen bereits bestehender Top-Level-Domains sowie deutsche KFZ-Kennzeichen sind nicht zulässig. Namen werden nach Reihenfolge des Antragseingangs registriert; geprüft wird nur, ob die beantragte Domain nicht bereits existiert; eine frei zugängliche Online-Datenbank (http://www.denic.de) gibt darüber Auskunft.
Die Verfahrensweise bringt es mit sich, daß immer der erste Antragsteller über eine bestimmte Internet-Adresse verfügen darf. Gerichtsentscheidungen haben in letzter Zeit allerdings dazu geführt, daß beispielsweise ein eingetragenes Warenzeichen nur vom Besitzer als Domain genutzt werden können.
Nomen est Omen
Informationsanbieter im Internet legen Wert auf einen einprägsamen und aussagekräftigen Domain-Namen. Die Publikumswirksamkeit bestimmter Domains und die Vergabepraxis bei DENIC haben unter anderem dazu geführt, daß sich manche Anbieter in der Hoffnung auf spätere Geschäfte oder zum Konkurrenzausschluß eine große Zahl werbewirksamer Domains vorsorglich registrieren lassen.
Bei Unternehmen wird in der Regel der Firmenname selbst als Domain genutzt (http://www.govi.de). Wer den Internetauftritt eines bestimmten Unternehmens sucht, hat meistens Erfolg, wenn einfach den Firmennamen mit der Erweiterung .de oder .com als URL eingibt. Andere Domains beziehen sich auf die zu erwartenden Inhalte oder die angesprochene Zielgruppe, ohne einen direkten Rückschluß auf den Anbieter zuzulassen. So will die Domain www.aponet.de andeuten, daß es sich bei dem betreffenden Angebot um ein Netzwerk für Apotheker handelt.
Es ist naheliegend, daß bereits die verschiedensten Begriffe im pharmazeutischen Umfeld angemeldet wurden. Die Wörter "Apotheke" und "Pharmazie" erscheinen in fast allen Abkürzungen und Schreibweisen als .de oder .com-Domains. Nicht hinter allen Adressen verbirgt sich schon ein umfangreiches Angebot, manche WWW-Auftritte sind erst im Aufbau begriffen. Die Tabelle zeigt einige Beispiele von "Apo-Domains".
Beispiele für Domains mit Bezug zum Begriff "Apotheke" www.apo.de WWW-Angebot, zusammengestellt von zwei Apothekern in Nordrhein-Westfalen; es werden Hilfen zur Erstellung einer Homepage angeboten. www.apoindex.de Eine Datenbank listet etwa 500 Apotheken mit Internet-Auftritt auf. Betreiber sind dieselben Apotheker aus NRW. www.apo.net Reserviert, Angebot noch im Aufbau www.apoth.de Informationen zum Leistungsspektrum zweier Apotheken in Nordrhein-Westfalen; lokaler Notdienstplan www.apothek.de Reserviert, Angebot noch im Aufbau www.apothek.com Spanisches Angebot einer "Internationalen Online-Apotheke" www.apotek.de Reserviert, Angebot noch im Aufbau www.apotheke.de Pharmazeutischer Online-Dienst des Betreibers von www.medizin.de, einem umfangreichen medizinischen Informationsdienst im Internet www.apotheke.ch Seiten der "Vereinigung innovativer ApothekerInnen der Schweiz" (im Aufbau) www.apotheke.at Reserviert durch einen Wiener Internet-Provider, Seite noch im Aufbau www.apotheke.com© 1999 GOVI-Verlag
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