Grippe: WHO empfiehlt andere Impfstoff-Zusammensetzung |
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Empfehlungen für die Zusammensetzung des Grippeimpfstoffs der Saison 2018/2019 für die nördlich Hemisphäre bekannt gegeben. Demnach wird sich die Zusammensetzung des Impfstoffs leicht ändern. Wie in den Vorjahren sollen Antigene des Influenza-A-Virus H1N1 enthalten sein, genauer gesagt der Linie A/Michigan/45/2015 (H1N1)pdm09-like virus; also des Pandemievirus.
Ausgetauscht wird der H3N2-Stamm: Statt A/Hong Kong/4801/2014 (H3N2)-like virus soll der Stamm A/Singapore/INFIMH-16-0019/2016 (H3N2)-like virus verwendet werden. Die Antikörperantwort auf den Stamm aus Hongkong war in dieser Saison relativ schwach, so die Begründung. Experimente an Frettchen lassen mit der anderen Komponente auf eine bessere Wirkung hoffen.
Das Influenza-B-Virus ist weiter mutiert, sodass nun statt B/Brisbane/60/2008-like virus die Variante B/Colorado/06/2017-like virus (B/Victoria/2/87 lineage) verwendet werden soll. Tetravalente Grippeimpfstoffe sollen wie auch in der aktuellen Saison zusätzlich Antigene des Influenzastamms B/Phuket/3073/2013-like virus (B/Yamagata/16/88 lineage) enthalten. Damit können die Hersteller nach Freigabe durch die nationalen Behörden nun mit der Produktion beginnen, die für in Hühnereiern hergestellte Vakzinen bis zu acht Monate dauert.
Laut neuer STIKO-Empfehlung sollen diejenigen Personen, für die eine Impfempfehlung für Grippe besteht, in Zukunft mit dem Vierfachimpfstoff immunisiert werden. Ob das Kassenleistung wird, darüber entscheidet der Gemeinsame Bundesausschuss wohl erst am 5. April, berichtete am Freitag das „Deutsche Ärzteblatt“. Damit würde es wohl erst in der kommenden Grippesaison zu einer flächendeckenden Kostenübernahme der tetravalenten Impfstoffe kommen. Allerdings hatten sich viele Krankenkassen bereits Mitte dieser Saison bereit erklärt, auch den deutlich teureren Vierfachimpfstoff zu bezahlen. (dh)
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26.02.2018 l PZ
Foto: Fotolia/Mike Fouque