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Alzheimer-Medikamente: Es gibt einige Hoffnungsträger

 

Trotz Pfizers Ausstieg aus der Alzheimer-Forschung bleiben Analysten optimistisch und rechnen mit einigen Zulassungen gegen die neuronale Erkrankung im kommenden Jahrzehnt. Die Pathogenese ist bis heute nicht hinlänglich geklärt: Jahrelang wurden Amyloid-Plaques, Ablagerungen im Gehirn, die durch ein bestimmtes fehlerhaftes Protein gebildet werden, als Verursacher der Krankheit gesehen. Die neuere Forschung hat dagegen lösliche Oligomere von β-Amyloid als die eigentlichen Zerstörer der Nervenzellen im Visier.

 

Die neuen Ansätze bei der Forschung haben auch das Interesse der Konzerne belebt. In den USA erhöhten sich die Forschungsbudgets zuletzt deutlich. Dort mischen die Firmen Eli Lilly und Biogen trotz Rückschlägen ganz vorne mit. In Europa forschen unter anderem die Schweizer Pharmakonzerne Novartis und Roche ebenso wie der deutsche Konkurrent Boehringer Ingelheim sowie kleinere Biotechs wie Evotec oder die Firma Probiodrug aus Halle in Sachsen-Anhalt. Probiodrug-Vorstand Henrik Liebers ist zuversichtlich, dass bis 2030 Alzheimer-Patienten «ein ganzer Schwung» wirksamer Medikamente zur Verfügung stehen wird. «Andere Pharmaunternehmen dürften nachziehen, und es wird immer mehr darum gehen, wie wir Alzheimer herauszögern können», sagt Liebers.

 

Der US-Konzern Biogen gilt mit seiner Studie zum Antikörper Aducanumab als am weitesten fortgeschritten. Sollte diese erfolgreich sein, trauen Experten den Amerikanern Anfang des kommenden Jahrzehnts das erste wirksame Medikament zu. Auch Roche hofft auf positive Studienergebnisse bis 2021. Novartis erwartet Ergebnisse seiner Forschung in fünf bis sechs Jahren.

 

«Sollte einem Konzern tatsächlich der Durchbruch gelingen, dürfte das sehr lukrativ werden», sagt Analyst Bernhard Weininger von Independent Research. Denn in der Branche werden aktuell als Richtschnur für einen künftigen Medikamentenpreis jährliche Therapiekosten in Höhe von etwa 40.000 Euro pro Patient veranschlagt.Bei schätzungsweise derzeit 50 Millionen Betroffenen weltweit – Tendenz stark steigend – ein überaus lukratives Geschäft. Hierzulande wird bis 2050 nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft ein Anstieg der Demenzkranken auf etwa 3 Millionen erwartet.

 

Der zeitliche Vorsprung in der Forschung eines Unternehmens dürfte nach Ansicht von Probiodrug-Manager Liebers nicht das Zünglein an der Waage sein: «Der Markt hat angesichts der hohen Patientenzahlen gut für acht bis zehn Blockbuster Platz», ist er überzeugt. Das würde riesige Einnahmen bedeuten – und riesige Kosten für die Krankenversicherungen.

 

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08.02.2018 l PZ/dpa

Foto: Fotolia/Maya Kruchancova

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