Pharmazeutische Zeitung online

Blasenkrebs durch Rauchen

29.07.2008  16:49 Uhr

Blasenkrebs durch Rauchen

Von Christina Hohmann

 

Dass Rauchen zu Lungenkrebs führt, ist allgemein bekannt. Aber dass es auch das Risiko für Blasenkrebs massiv steigert, weiß kaum jemand. Hier ist verstärkte Aufklärung nötig.

 

Obwohl die Hälfte der Blasenkrebs-Erkrankungen auf den Tabakkonsum zurückgehen, ist dieser Zusammenhang der Öffentlichkeit kaum bekannt. Nicht einmal die Betroffenen wissen Bescheid: Einer aktuellen Untersuchung zufolge, wussten drei Viertel der Blasenkrebs-Patienten nicht, dass Rauchen einen Risikofaktor darstellt. Diese Zahlen stellen Professor Dr. James Montie und seine Kollegen vom Comprehensive Cancer Center der Universität Michigan in der Fachzeitschrift »The Journal of Urology« (Band 180, Seiten 31 bis 37) vor. Die Wissenslücke zeige, dass Urologen und andere Mediziner deutlich stärker diesbezüglich aufklären sollten, schreiben die Autoren. Ein Ergebnis der Studie sollte Raucher dazu ermuntern, das Laster aufzugeben: Bereits vier Jahre nach einem Rauchstopp sinkt das Risiko für Blasenkrebs um 40 Prozent.

 

In Deutschland erkranken nach Informationen des Robert-Koch-Instituts pro Jahr etwa 28.000 Menschen neu an dieser Krebsart. Damit ist sie etwas seltener als Lungenkrebs, an dem 33.000 Deutsche pro Jahr erkranken. Männer sind dreimal so häufig betroffen wie Frauen. Rauchen erhöht das Risiko für Blasenkrebs, da die im Zigarettenrauch enthaltenen kanzerogenen Substanzen, die über die Lunge ins Blut gelangen, von der Niere aus dem Blut herausgefiltert werden. Sie gelangen mit dem Urin in die Blase, wo sie längere Zeit verweilen und ihre schädigende Wirkung entfalten können. Die Heilungschancen hängen davon ab, wie frühzeitig der Tumor entdeckt wird. Risikopatienten wie langjährige Raucher sollten sich vom Urologen regelmäßig auf Blasenkrebs untersuchen lassen. Die Heilungsrate liegt beim Blasenkrebs im Durchschnitt über 50 Prozent, allerdings sind Rezidive häufig.

Mehr von Avoxa