In der Apotheken-Welt ist viel Dynamik |
Jennifer Evans |
28.07.2021 16:00 Uhr |
Die Studie hatte ermittelt, dass im Durchschnitt 8,54 Apotheker auf 10.000 Einwohner kommen. Den Schnitt östlich des Mittelmeers treibt übrigens Ägypten in die Höhe. Dort gibt es 13,69 Pharmazeuten gemessen an derselben Einwohnerzahl. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 6,31. Insgesamt haben einkommensschwache Länder eine sechzigmal geringere Dichte an Pharmazeuten als Staaten mit einem hohen Einkommen. In Vollzeit arbeiten in allen Ländern, die der Report unter die Lupe genommen hat, insgesamt gut 1,8 Millionen Apotheker aktiv in der Offizin. Pro Betrieb sind das 1,88 Pharmazeuten. Allerdings ist das Personal auf der Welt ungleich verteilt: In Europa und anderen Staaten mit hohem oder mittleren Einkommen ist die Pharmazeutendichte seit dem letzten Report gestiegen, wohingegen sie in den einkommensschwachen Ländern gesunken ist. 71 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass der Eigentümer einer Apotheke bei ihnen nicht zwangsweise ein Pharmazeut sein muss.
Global sieht es derzeit so aus, dass in mehr als 50 Prozent der Apotheken Produkte für die Notfallverhütung abgegeben werden dürfen. In ebenso vielen dürfen Apotheker für chronisch Kranke Wiederholungsrezepte ausstellen. Leistungen wie Notdienste bieten Betriebe in 68 Prozent der untersuchten Länder an, Heimversorgung in 54 Prozent und einen Medikationscheck gibt es in 51 Prozent der Apotheken. Und 54 Prozent der Apotheker dürfen Erste-Hilfe-Aufgaben übernehmen. Ein abgeschlossener Raum für Beratungen ist in 23 der befragten Länder gesetzlich vorgeschrieben, in 46 Ländern ist lediglich ein abgetrennter Bereich im Verkaufsraum eine verpflichtende Anforderung.
Was die Vergütungsmodelle betrifft, dominiert nach wie vor das produktbezogene Honorar in 57 Prozent der befragten Länder. Die geringe Anzahl an servicebasierten Vergütungen im internationalen Vergleich ist Söderlund ein Dorn im Auge. Seiner Ansicht nach bremst diese Situation das Angebot neuer pharmazeutischer Dienstleistungen aus. Der FIP will daher verstärkt für den Wert solcher Services werben und vor allem mit Blick auf dessen Vergütung den verantwortlichen Entscheidern auf die Füße treten.