Impfstoffe im Vergleich

Das Team um Dr. Andrea C. Tricco vom St. Michael's Hospital in Toronto wertete unter anderem 27 klinische Studien mit mehr als 2 Millionen Patienten aus. Demnach war der neue Impfstoff zu 85 Prozent effektiver als Zostavax, wobei dieser Prozentsatz das Ergebnis einer Netzwerkanalyse ist, da es keinen direkten Vergleich zwischen den beiden Impfstoffen gibt.  Allerdings war die Impfung mit Shingrix mit einer etwa 30 Prozent höheren Rate an Nebenwirkungen assoziiert, die sich jedoch hauptsächlich auf Lokalreaktionen an der Einstichstelle beschränkten. Hinsichtlich schwerer Nebenwirkungen oder Tod gab es keine signifikanten Unterschiede. »Da es keine direkten Vergleichsstudien gibt, kann unser Review eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl sein«, sagte Tricco in einer Pressemitteilung. 

Wirklich überraschend ist das Ergebnis nicht, da sich in der Zulassungsstudie von Shingrix bereits ein ähnliches Bild abzeichnete.  Auch hier war die gute Immunogenität von einer relativ hohen Nebenwirkungsrate begleitet. Shingrix ist seit Mai 2018 auf dem Markt und ein sogenannter Subunit-Impfstoff. Die Immunreaktion wird in diesem Fall durch ein rekombinantes Oberflächenantigen des Varizella-Zoster-Virus hervorgerufen, das Glykoprotein E. Zur Verstärkung der Immunantwort ist zudem das Adjuvans AS01B enthalten. Zostavax ist ein attenuierter Lebendimpfstoff und seit 2013 verfügbar.

Die Indikation ist für beide Impfstoffe identisch. Sie dürfen zur Prävention von Herpes Zoster und Post-Zoster-Neuralgie bei Erwachsenen ab 50 Jahren eingesetzt werden. Die US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention haben inzwischen eine Empfehlung zugusten von Shingrix ausgesprochen.  Von der STIKO gibt es bislang keine Empfehlung.

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