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Aderhautmelanom
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Immuntherapeutikum Tebentafusp im Handel

Seit einigen Wochen ist das Fusionsprotein Tebentafusp auf dem deutschen Markt verfügbar. Es handelt sich um die erste in der EU zugelassene Therapieoption beim inoperablen oder metastasierten Aderhautmelanom.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 15.07.2022  11:00 Uhr

Cave Zytokin-Freisetzungssyndrom

Kimmtrak ist zur intravenösen Anwendung vorgesehen. Die empfohlene Infusionsdauer beträgt 15 bis 20 Minuten. Die empfohlene Dosis beträgt 20 µg an Tag 1, 30 µg an Tag 8, 68 µg an Tag 15 und danach 68 µg einmal wöchentlich. Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen können aufgrund ungenügender pharmakokinetischer Daten keine Dosisempfehlungen gemacht werden. Bei ihnen ist die Dosierung daher mit Vorsicht und unter sorgfältiger Überwachung vorzunehmen. Ebenso sind Patienten mit Herzerkrankungen, QT-Zeit-Verlängerung und Risikofaktoren für Herzinsuffizienz sorgfältig zu überwachen, da das neue Medikament nicht bei Patienten mit signifikanten Herzerkrankungen in der Anamnese untersucht wurde.

Die ersten drei Dosen sind in einem stationären Umfeld zu verabreichen mit Überwachung auf Anzeichen und Symptome eines Zytokin-Freisetzungssyndroms (CRS). In der Fachinformation ist ein Verhalten bei Auftreten eines CRS genau beschrieben. Ebenso finden sich darin Behandlungsempfehlungen beim Auftreten akuter Hautreaktionen. Um das Risiko einer Hypotonie im Zusammenhang mit CRS zu verringern, kann dem Patienten vor Gabe von Kimmtrak Flüssigkeit intravenös verabreicht werden.

Nebenwirkungen sind beim Einsatz von Tebentafusp sehr häufig. Dazu zählen CRS (88 Prozent), Ausschlag (85 Prozent), Fieber (79 Prozent), Pruritus (72 Prozent), Ermüdung (66 Prozent), Übelkeit (56 Prozent), Schüttelfrost (55 Prozent), Abdominalschmerz (49 Prozent), Ödem (49 Prozent), Hypo-/Hyperpigmentierung (48 Prozent), Hypotonie (43 Prozent), trockene Haut (35 Prozent), Kopfschmerzen (32 Prozent) und Erbrechen (34 Prozent).

Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Tebentafusp und mindestens eine Woche nach der letzten Dosis eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Die Anwendung des Fusionsproteins während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird nicht empfohlen. Das Stillen soll während der Behandlung unterbrochen werden.

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