Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Aderhautmelanom

Immuntherapeutikum Tebentafusp im Handel

Seit einigen Wochen ist das Fusionsprotein Tebentafusp auf dem deutschen Markt verfügbar. Es handelt sich um die erste in der EU zugelassene Therapieoption beim inoperablen oder metastasierten Aderhautmelanom.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 15.07.2022  11:00 Uhr
Immuntherapeutikum Tebentafusp im Handel

Das Aderhautmelanom (uveales Melanom) ist eine seltene und aggressive Form des Melanoms, die das Auge befällt. Es entwickelt sich in der Aderhaut des Auges aus entarteten Melanozyten und ist der häufigste maligne primäre Tumor des Auges. Oftmals wird bestrahlt und gegebenenfalls noch operiert. Erfolgt die Diagnose erst nachdem sich Metastasen gebildet haben, ist die Prognose schlecht.

Das seit Mai verfügbare Tebentafusp (Kimmtrak® 100 µg/0,5 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, Immunocore Ireland) ist die erste zugelassene Behandlungsoption beim nicht resezierbaren oder metastasierten uvealen Melanom. Das Mittel darf angewendet werden als Monotherapie zur Behandlung erwachsener Patienten. Der Tumor muss das humane Leukozyten-Antigen-A*0201 exprimieren, er muss also HLA-A*02:01-positiv sein. Dies ist häufig der Fall.

Tebentafusp ist ein bispezifisches Fusionsprotein. Es besteht aus einem T-Zell-Rezeptor (TCR), der mit einem Antikörperfragment, das an den CD3-Rezeptor von T-Zellen binden kann, verbunden ist. Das TCR-Ende bindet mit hoher Affinität an ein gp100-Peptid, das auf der Zelloberfläche von Krebszellen des uvealen HLA-A*02:01-positiven Melanoms präsentiert wird.

Bei Bindung der TCR-Steuerdomäne von Tebentafusp an Uveamelanomzellen und der CD3- Effektordomäne an polyklonale T-Zellen wird eine immunologische Synapse gebildet. Diese führt zur Umleitung und Aktivierung polyklonaler T-Zellen, und zwar unabhängig von deren ursprünglichen TCR-Spezifität. Tebentafusp-aktivierte polyklonale T-Zellen setzen inflammatorische Zytokine und zytolytische Proteine frei, was zur direkten Lyse von Tumorzellen führt.

Basis der Zulassung sind die Ergebnisse einer randomisierten Studie mit 378 Patienten, die zuvor keine systemische Therapie erhalten hatten. Die Patienten erhielten entweder Tebentafusp wöchentlich als intravenöse Infusion oder eine durch den Prüfarzt ausgewählte Behandlung (in 82 Prozent aller Fälle Pembrolizumab, 12 Prozent erhielten Ipilimumab und 6 Prozent Dacarbazin) in den zugelassenen Dosen des jeweiligen Arzneimittels. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war das Gesamtüberleben. Unter Tebentafusp überlebten die Patienten im Durchschnitt 21,7 Monate, im Vergleichsarm betrug die durchschnittliche Überlebensdauer 16,0 Monate.

Ein weiterer Wirksamkeitsendpunkt war das durch den Prüfarzt beurteilte progressionsfreie Überleben. Der Unterschied in den beiden Gruppen war in diesem Punkt nicht sehr groß (3,3 versus 2,9 Monate).

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa