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Psoriasis

Immer noch ein Stigma

Schuppenflechte ist eine sehr sichtbare Hautkrankheit. Viele Betroffene leiden unter Ausgrenzung. Patientenorganisationen kämpfen gegen die Stigmatisierung der Erkrankten. Neue Therapien können den Leidensdruck mindern, sie sind aber vielen noch nicht bekannt.
Autordpa
Datum 24.10.2018  08:00 Uhr

Rote Flecken an den Armen und den Beinen – so will Stefanie Wennmann nicht mit Freunden an den Strand gehen. Die 33-jährige Hamburgerin hat seit zehn Jahren Schuppenflechte. Bei der Krankheit wird die Haut an vielen Stellen rot, die Flecken sind oft mit weißen oder silbernen Schuppen bedeckt. Bei 20 bis 30 Prozent der Patienten befällt die entzündliche Krankheit auch die Gelenke, erklärt Professor Dr. Stefan Schneider, Direktor der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Die WHO erkannte die Schuppenflechte 2014 in einer Resolution als chronische Volkskrankheit an. Bereits seit 2004 veranstaltet die internationale Vereinigung der Patientenorganisationen IFPA einen Welt-Psoriasis-Tag, immer am 29. Oktober.

Das Jucken und die Schmerzen sind allerdings nicht die einzigen Beschwerden. Es ist oft die Reaktion auf das äußere Erscheinungsbild, das vielen Betroffenen zu schaffen macht. «Die Patienten werden ausgegrenzt», sagt Schneider. Sie würden zum Beispiel aus Schwimmbäder verwiesen, weil fälschlicherweise angenommen werde, die Krankheit sei Folge mangelnder Hygiene oder ansteckend. Auch der Fall einer Bäckerei-Verkäuferin sei ihm bekannt, die entlassen wurde, weil sie Schuppenflechte an den Händen hatte.

Wennmann hat ihre Krankheit ganz gut in den Griff bekommen. Die 33-Jährige lässt sich mit Biologika behandeln und achtet nach eigenen Angaben auf einen gesunden Lebenswandel. Als Schauspielerin steht sie auf der Bühne oder vor der Kamera. Wenn sie mal sichtbare rote Flecken habe, würden diese überschminkt. «Bei Fernsehdrehs war das zu meiner Erleichterung kein Problem», sagt sie.

Millionen Menschen weltweit sind betroffen. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge tritt die Krankheit häufiger bei Menschen mit weißer Hautfarbe auf. Demnach sind in Tansania 0,09 Prozent der Bevölkerung betroffen, in Norwegen 11,4 Prozent. In Deutschland sind es etwa 2 Prozent, hochgerechnet also mehr als 1,6 Millionen Menschen. Vielen Patienten seien die neuen Behandlungsmöglichkeiten gar nicht bekannt, sagt Schneider. Dabei habe es in den vergangenen Jahren auf diesem medizinischen Gebiet «eine kleine Revolution» gegeben.

Die Biologika enthalten Proteine, die bestimmte Botenstoffe des Immunsystems, die die Krankheit auslösen, blockieren. Die neuen Medikamente seien alle sehr gut, es müsse jedoch eine jeweils individuelle Therapie gefunden werden, um das Nebenwirkungsrisiko zu minimieren. Da die Mittel auf das Immunsystem wirken, können zum Beispiel Infektions- oder Autoimmunkrankheiten reaktiviert werden.

Biologika könnten Patienten zwar von der Schuppenflechte befreien, sagte Scheider, allerdings sei es nicht möglich, sie zu heilen. Die Symptome verschwänden, solange die Therapie andauere. Setze man das Mittel ab, könnten sie möglicherweise schnell wiederkommen. Doch die Behandlung könne sich mittlerweile je nach Präparat auf eine Spritze alle zwölf Wochen beschränken. Die Patienten müssten aber akzeptieren, dass sie die chronische und oftmals genetisch bedingte Krankheit weiter in sich trügen. Die recht teuren Biologika werden bislang für schwere und mittelschwere Fälle eingesetzt. Daneben verwenden Ärzte weiterhin klassische und konservative Methoden wie die Therapie mit UV-Licht oder Salben.

Foto: iStock/PositiveFocus

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