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Härtere Strafen gefordert

Immer mehr Gewalt in Arztpraxen 

Manche Patienten rasten aus, wenn sie in der Praxis nicht sofort behandelt werden - und werden sogar gewalttätig. Ärzte klagen über massive Belastungen. Das hat Auswirkungen auf die Branche.
AutorKontaktdpa
Datum 13.08.2024  16:48 Uhr

Ärzte beobachten immer mehr Gewalt in Praxen. »Insgesamt ist eine Verrohung im Umgang mit medizinischem Personal zu verzeichnen«, heißt es von der Bundesärztekammer. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, spricht in der »Neuen Osnabrücker Zeitung« von verbaler und physischer Gewalt: »Offene Aggression und ein extrem forderndes Verhalten haben deutlich zugenommen.« Die raue Situation trage »zweifellos« zum Fachkräftemangel in den Praxen bei, kommentierte der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte.

Wie angespannt ist die Lage?

Bundesweite Zahlen zu der Problematik gebe es nicht, hieß es auf dpa-Anfrage von der Bundesärztekammer. Zuletzt hatte die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) im Mai eine Umfrage unter ihren Mitgliedern zu deren Erfahrungen mit Gewalt im ärztlichen Alltag veröffentlicht. Innerhalb nur weniger Tage meldeten sich demnach 4513 Ärztinnen und Ärzte – rund zehn Prozent der Kammermitglieder – zurück.

Mehr als die Hälfte (2917) davon hätten auf die Frage »Haben Sie in der Vergangenheit in Ihrem ärztlichen Alltag Gewalt erfahren müssen?« mit »Ja« geantwortet. 1339 Fälle seien dabei allein in Arztpraxen gemeldet worden. Der Präsident der ÄKWL, Hans-Albert Gehle, sprach von einer spürbaren und dauerhaften Zunahme von Gewaltereignissen und massiver Belastung der Betroffenen.

»Dass sich Patienten nicht benehmen können und eine schräge Einschätzung der eigenen Behandlungsdringlichkeit haben, ist ein Nationen-übergreifendes Phänomen. Was sich allerdings auch häuft: Da ist einer krank, und sechs Leute kommen als Begleitung mit in die Praxis oder die Notaufnahme und machen Radau. Das ist bemerkenswert und extrem unangenehm«, sagte KBV-Chef Gassen der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. Er forderte deutliche Strafen: »Es braucht in solchen Fällen deutliche und schnelle Strafen. Sonst kommt die Botschaft bei einigen Menschen nicht an.«

Buschmann will Strafrecht leicht verschärfen

Justizminister Marco Buschmann (FDP) will mit einer leichten Verschärfung des Strafrechts unter anderem Rettungskräfte besser vor Anfeindungen und Gewalt schützen. Die – noch nicht beschlossene – Anpassung müsse auf die Arztpraxen ausgeweitet werden, forderte Kassenärzte-Chef Gassen.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach sich in einem Post auf der Plattform X für eine stärkere Bestrafung bei Gewalt oder Gewaltandrohungen gegen Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegekräfte aus. »Uns droht so schon ein ganz massiver Arztmangel, Praxen können nicht wieder besetzt werden«, schrieb er. Mit dem Justizminister arbeite er an dem Gesetz zur Strafverschärfung.

Die Bundesärztekammer unterstützt das Vorhaben. Straftaten gegen diese Berufsgruppen müssten aber nicht nur schärfer bestraft, sondern auch effektiv verfolgt und aufgeklärt werden, forderte die Kammer in einer jüngst veröffentlichten Stellungnahme zum Referentenentwurf. »Wir brauchen dringend Aufklärungskampagnen, die deutlich machen, dass diese Menschen Retter und Helfer sind«, hieß es auf Anfrage. Auch der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sprach sich für die angekündigte Strafverschärfung aus.

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