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Psychiatrie

»Im Prinzip kann jeder von uns psychotisch werden«

Etwa 1 Prozent der Bevölkerung leiden unter einer Psychose. Prinzipiell kann es jeden treffen. Was sind die Risiken, wie wird aktuell therapiert und was ist in der Pipeline? Ein Kurzüberblick.
AutorKontaktWiebke Gaaz
Datum 18.04.2024  09:00 Uhr

»Eine Psychose hat eine organische Ursache, die man sich als Störung der Verschaltung im Gehirn im Sinne eines ‚Hardware-Defekts‘ vorstellen kann«, sagte Professor Dr. Johann Steiner, Leiter des Früherkennungs- und Therapiezentrums (FeTZ) für Psychosen der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie OVGU Magdeburg, beim Fortbildungswochenende der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt in Wernigerode. Diskutiert würden unter anderem prä- und postnatale Reifungsstörungen des Gehirns, etwa aufgrund von Infektionen der Mutter.

Zu den endogenen Psychosen gehört die Schizophrenie. Bevor die Diagnose gestellt wird, müssten exogene Ursachen wie Drogen, Tumoren oder eine Autoimmunenzephalitis ausgeschlossen werden, erläuterte Steiner. Genetische und Umweltfaktoren spielen ebenso eine wichtige Rolle. Etwa 1 Prozent der Bevölkerung sei betroffen.

»Im Prinzip kann jeder von uns psychotisch werden«, sagte Steiner und verwies auf das Vulnerabilitäts-Stress-Modell, wonach bei empfindlicheren Menschen schon kleinere Stressdosen psychotische Symptome auslösen könnten. Er beobachte die Cannabis-Legalisierung mit Sorge, denn sie verschiebe möglicherweise das Erstmanifestationsalter für eine Schizophrenie nach vorne. Jüngere Patienten hätten es schwerer, wieder ins geregelte Leben zurückzufinden.

Psychosen frühestmöglich therapieren

Im Rahmen einer akuten Psychose komme es zu einer Dopamin-Überschwemmung im limbischen System, erklärte der Psychiater. Die D2-Rezeptorblockade ist zentrales Wirkprinzip der Antipsychotika. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Rezeptorprofile sei mit unerwünschten Wirkungen wie Gewichtszunahme unter Quetiapin und Olanzapin zu rechnen.

Neuerungen bei der Medikation, wie sie die S3-Leitlinie Schizophrenie beschreibt, sind unter anderem eine frühestmögliche Behandlung mit Antipsychotika in der niedrigsten möglichen Dosierung. »Zu Beginn reichen 2,5 mg Aripiprazol oder 1 mg, allenfalls 2 mg, Risperidon aus«, erläuterte der Facharzt.

Was befindet sich in der Forschung? Der Psychiater berichtete über eine Phase-III-Studie mit der Substanz Iclepertin (Boehringer Ingelheim), das bei Patienten mit kognitiven Beeinträchtigungen vielversprechend ist. Bei diesen gibt es zu wenig Glycin im synaptischen Spalt. Iclepertin hemmt den Glycin1-Transporter (Gly1T) und soll auf die Weise das Symptom bessern.

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