Hustenlöser bei Versendern fast 20 Prozent teurer geworden |
| Cornelia Dölger |
| 21.12.2022 16:00 Uhr |
Entwicklung »wie im Lehrbuch«: Der Mangel an Erkältungsmitteln führt zu saftig erhöhten Preisen. / Foto: Adobe Stock/Rido
Lieferengpässe von wichtigen Arzneimitteln sind ein breit diskutiertes Thema und haben inzwischen das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf den Plan gerufen. Seit gestern bekennt sich das BMG in einem Eckpunktepapier dazu, die Situation schnellstmöglich entschärfen zu wollen und dazu insbesondere das bisherige, stark auf Sparzwang ausgerichtete Rabattvertrags- und Festbetragssystem bei Kinderarzneien aufzubrechen. Außerdem sollen die während der Coronaviruspandemie gelockerten Abgaberegeln für Arzneimittel entfristet werden und Apotheken für das Lieferengpassmanagement eine Pauschale erhalten (Über die Eckpunkte zum geplanten Generikagesetz hat die PZ ausführlich berichtet)
Fürs Erste aber bleibt der Mangel bestehen – und führt aktuell zu stark erhöhten Preisen der wenigen verbliebenen Präparate, wie die »Wirtschaftswoche« berichtet. »Die Entwicklung ist eindeutig und hat fast schon Lehrbuchcharakter: Das Angebot sinkt, die Preise steigen«, heißt es dort. Dem Magazin liegen demnach Daten zu OTC-Preisen aus Onlineapotheken vor, die der Stuttgarter Dienstleister Price Intelligence »exklusiv« erhob und auswertete. Welche und wie viele Produkte sowie welche Anbieter das Unternehmen, das auf das Preismonitoring im Onlinehandel spezialisiert ist, unter die Lupe genommen hat, kommt allerdings nicht zur Sprache. Es heißt nur, dass »die Preisentwicklung typischer Erkältungsmedikamente«, die in Onlineapotheken frei verkäuflich sind, analysiert wurde.
Diese Preisentwicklung hat es in sich – wobei fairerweise gesagt werden sollte, dass der allgegenwärtige Mangel, die Kostenexplosionen in vielen Bereichen und die Inflation wohl auch in stationären Apotheken zu teureren OTC geführt haben dürften. Die Preise für online bestellte Erkältungsarzneimittel wurden laut »WiWo« jedenfalls saftig erhöht: Um bis zu 18 Prozent stiegen seit November die Preise für Hustenlöser, um 14 Prozent teurer geworden sind Einreibungen, bei Schnupfenmitteln gibt es ein Preisplus von elf Prozent. Halsschmerzpräparate würden deutlich weniger angeboten als im November, seien dafür aber um zwölf Prozent teurer.