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Gebärmutterhalskrebs

HPV-Test zur Krebsvorsorge besser geeignet als Abstrich

Die Zervixkarzinom-Früherkennung mittels Testung auf humane Papillomviren (HPV) der Hochrisikogruppe ist dem Zytologie-basierten Screening, dem klassischen Abstrich, deutlich überlegen. Zu diesem Schluss kommen britische Wissenschaftler nach Auswertung umfangreicher Bevölkerungsdaten und empfehlen eine Umstellung des Krebsvorsorgeprogramms mit längeren Abständen als bisher.
AutorKontaktJudith Lorenz
Datum 07.02.2019  08:00 Uhr

Jährlich werden in England rund 2500 Zervixkarzinome diagnostiziert, ein Viertel davon nach einem unauffälligen Gebärmutterhalsabstrich, berichten die Forscher um Dr. Matejka Rebolj vom King's College in London im »British Medical Journal«. Zahlreiche randomisierte Studien konnten die höhere Sensitivität des HPV-Tests bei der Detektion zervikaler intraepithelialer Neoplasien sowie des Zervixkarzinoms im Vergleich zur derzeit üblichen Dünnschichtzytologie (Pap-Test) belegen. Dadurch können entsprechende Läsionen früher behandelt werden, das Krebsrisiko sinkt. Daher ist in Großbritannien – wie in vielen anderen Ländern auch – eine Umstellung des Früherkennungssystems auf eine primäre HPV-Testung geplant.

Einige Labore bieten dies bereits seit einigen Jahren an. Sie gehen dabei folgendermaßen vor: Fällt der Test auf Hochrisiko-Viren positiv aus und weist die betroffene Frau bereits zytologische Auffälligkeiten auf, soll sie unmittelbar zur Kolposkopie überwiesen werden, bei der genauere Untersuchungen des Gebärmutterhalses und gegebenenfalls Probenentnahmen erfolgen. HPV-positive Frauen mit unauffälliger Zytologie werden dagegen zunächst nach 12 Monaten zu einer erneuten Untersuchung eingeladen.

Die Wissenschaftler analysierten nun die Daten von nahezu 184.000 Frauen, die zwischen 2013 und 2014 an einer HPV-basierten Routine-Früherkennung teilgenommen hatten. Das Vergleichskollektiv bildeten rund 395.000 Frauen, die primär mittels Zytologie, also Pap-Test, untersucht worden waren. Frauen im Alter zwischen 24 und 49 Jahren wurden dabei gemäß der nationalen Empfehlungen in Dreijahres-Intervallen untersucht, Frauen zwischen 50 und 64 Jahren dagegen in Fünfjahres-Intervallen.

Das Ergebnis: Das HPV-basierte Screening steigerte – bei hoher Inanspruchnahme der Folgeuntersuchungen – im Vergleich zur Zytologie die Detektionsraten der mindestens zweit- und drittgradigen Krebsvorstufen um rund 50 beziehungsweise 40 Prozent. Zervixkarzinome wurden um rund 30 Prozent häufiger entdeckt. Sie konnten damit auch früher behandelt werden.

Drei Jahre nach der ersten Screeningrunde waren bei den mittels HPV-Test untersuchten Frauen signifikant seltener zweit- oder höhergradige Zervixneoplasien nachweisbar. Im Vergleich zur Zytologie-basierten Früherkennung entsprach dies einer Risikoreduktion um mehr als 80 Prozent.

Das HPV-basierte Zervixkarzinom-Screening, was Ende dieses Jahres in England eingeführt werden soll, ist praktikabel und effektiv, so das Fazit der Wissenschaftler. Angesichts der deutlichen Abnahme neuer Tumordiagnosen drei Jahre nach der ersten Früherkennungsrunde spricht ihrer Einschätzung zufolge nichts gegen eine Ausweitung der Screeningintervalle.

In Deutschland wird derzeit allen Frauen ab dem 20. Lebensjahr eine jährliche Kontrolle mittels Pap-Abstrich von der Gesetzlichen Krankenversicherung gezahlt.

 

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