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Linzagolix

Hormonfreie Therapie bei Myomen 

Linzagolix ist ein neuer GnRH-Rezeptorantagonist zur Behandlung mäßiger bis starker Symptome von Uterusmyomen. Er kann vor allem den übermäßigen Blutverlust bei der Menstruation verringern. Sein Vorteil: Niedrig dosiertes Linzagolix kann auch ohne Hormontherapie langfristig eingesetzt werden.
Brigitte M. Gensthaler
04.10.2024  07:00 Uhr

Hormonkaskade wird blockiert

Linzagolix ist ein selektiver, nicht peptidischer Gonadotropin-Releasing-Hormon(GnRH)-Rezeptorantagonist, der an GnRH-Rezeptoren in der Hypophyse bindet und die endogene GnRH-Signalübertragung hemmt. Durch den Eingriff in die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse kommt es zur dosisabhängigen Suppression des luteinisierenden und des follikelstimulierenden Hormons (LH, FSH), was die Konzentration von Estradiol und Progesteron im Blut reduziert.

Mit 200 mg Linzagolix einmal täglich wird die körpereigene Estradiol-Produktion nahezu vollständig unterdrückt (E2-Serumspiegel < 20 pg/ml). Daher ist bei längerfristiger Anwendung eine hormonelle Zusatztherapie notwendig. Die halbe Dosis führt zu einer partiellen Suppression (E2-Spiegel 20 und 60 pg/ml) und erfordert nicht unbedingt eine hormonelle Zusatztherapie.

Menstrueller Blutverlust nimmt deutlich ab

In den beiden Phase-III-Studien PRIMROSE wurden Wirksamkeit und Sicherheit von Linzagolix in fünf Therapieschemata über 52 Wochen geprüft. Rund 1000 Frauen mit einem Myom größer als 2 cm und einem menstruellen Blutverlust von 80 ml und mehr pro Zyklus enthielten entweder Placebo, 100 mg oder 200 mg Wirkstoff allein oder in Kombination mit einer ABT.

Primärer Endpunkt war die Rate an Frauen mit einem menstruellen Blutverlust unter 80 ml und einer Reduktion des Blutverlusts um mindestens die Hälfte vom Ausgangswert. Die Studien dauerten 52 Wochen mit einem Follow-up bis Woche 76.

Der primäre Endpunkt wurde in allen Verumgruppen erreicht. Die Reduktion der schweren Blutungen hielt bis zur Woche 52 an. Eine ABT erhöhte im Vergleich zur Linzagolix-Monotherapie die Responderquoten. Die gepoolten Daten zeigten eine Responderrate zwischen 56,4 Prozent (100 mg Linzagolix-Monotherapie) und 94 Prozent (200 mg plus ABT) im Vergleich zu 29,4 bis 35 Prozent unter Placebo. Als häufigste Nebenwirkung bis Woche 24 traten Hitzewallungen bei 32 bis 35 Prozent der Frauen in der 200-mg-Gruppe (ohne ABT) auf. In allen anderen Studiengruppen lag die Rate bei 3 bis 14 Prozent.

Linzagolix reduzierte zudem das Uterus- und Myomvolumen. Unter 200 mg (ohne ABT) hatte es sich bereits nach zwölf Wochen nahezu halbiert. Mit ABT nahmen Uterus- und Myomvolumen nicht so deutlich ab.

Neben Hitzewallungen waren Kopfschmerzen die häufigsten Nebenwirkungen (1,4 bis 6,2 Prozent). Sie wurden bei höheren Dosen häufiger und bei gleichzeitiger Anwendung einer ABT seltener berichtet. Häufig waren auch Gemütsstörungen wie Stimmungsschwankungen, Affektlabilität, Angst und depressive Stimmung, erhöhte Leberenzymwerte, Knochenschmerzen und verminderte Knochenmineraldichte (ausgeprägter bei der 200-mg-Dosis und bei Linzagolix-Monotherapie) sowie vaginale Blutungen,

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