Holetschek wird neuer CSU-Fraktionschef |
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) ist neuer Fraktionschef seiner Partei im bayerischen Landtag. / Foto: IMAGO/Fotostand
Auf der Karriereleiter des 58-jährigen Schwaben gab es in den vergangenen Jahren nur eine Richtung: nach oben. Erst war er Staatssekretär im Bau- und dann im Gesundheitsministerium, dann wurde er Minister – und nun besetzt er für die CSU eine Schlüsselposition in der Neuauflage der Koalition mit den Freien Wählern.
»Das ist ein guter Aufschlag, das gibt Kraft auch für dieses Amt«, sagte Holetschek nach der Sitzung im Landtag. Er werde die Position voller Selbstbewusstsein ausüben. »Wir werden auch selbstbewusst auftreten, es wird nicht so weitergehen wie die Jahre zuvor.« Die Fraktion wolle eine »eigene DNA entwickeln, einen eigenen Impuls«.
Holetschek übernimmt das Amt von Thomas Kreuzer, der nicht mehr für den Landtag kandidiert hatte. Kreuzer hatte den Fraktionsvorsitz seit Oktober 2013 innegehabt. Nach dem Wechsel von Holetschek an die Fraktionsspitze wird es auf jeden Fall auch eine Kabinettsumbildung geben müssen. Wer auf ihn an der Spitze des Gesundheitsministeriums folgt, ist aber noch völlig offen. Im Laufe der Koalitionsverhandlungen von CSU und Freien Wählern sollen dann auch die Ministerien verteilt werden.
Holetschek erweist sich damit erneut als eine Art Allzweckwaffe für Söder. In den vergangenen Jahren hatte er die Corona-Krise federführend mit Söder und der Staatskanzlei managen müssen – und dafür viel Zuspruch aus der CSU und auch der Bevölkerung bekommen.
Der Schwabe kann aber nicht nur im Hintergrund organisieren und managen, sondern auch laut und vernehmlich poltern – gegen Berlin, die Ampel und zuvorderst Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), aber auch gegen die bayerische Opposition. Am Rednerpult im Landtag wählt Holetschek schon bisher gerne sehr deutliche Worte – und als Fraktionschef wohl künftig noch etwas deutlichere als als Minister.
Die Aufgaben sind vielfältig: Er muss er die CSU-Fraktion zusammenhalten, mit seinem Freie-Wähler-Amtskollegen die Arbeit der beiden Koalitionsfraktionen koordinieren – und muss in Plenardebatten klare Kante gegen die Opposition zeigen, vor allem gegen die AfD.