Pharmazeutische Zeitung online
Kassenfinanzen 2020

Höhere Ausgaben für Behandlungen, Arzneimittel und Krankengeld

Die Kassen fahren im Corona-Jahr 2020 ein weit höheres Defizit ein als 2019. Zu Buche schlagen vor allem höhere Ausgaben für ärztliche Behandlung, Arzneimittel und Krankengeld.
Ev Tebroke
10.03.2021  14:35 Uhr

Gesundheitsfonds: Halb soviel Reserven wie 2019

Der Gesundheitsfond, in den die Versichertenbeiträge und die Zuschüsse des Bundes fließen, und der die Gelder nach einem bestimmten Schlüssel an die jeweiligen Kassen weiterleitet, weist Ende 2020 ein Defizit von 3,49 Milliarden Euro auf. Die sogenannte Liquiditätsreserve lag zum Stichtag 15. Januar 2021 bei rund 5,9 Milliarden Euro und ist damit gegenüber dem Vorjahr fast um die Hälfte geschrumpft. Zum Stichtag 15. Januar 2020 hatte er noch über eine Liquiditätsreserve von rund 10,2 Mrd. Euro verfügt.

Dies ist vor allem auch den Kosten der Coronapandemie geschuldet. Laut BMG wurden 2020 rund 12,2 Milliarden Euro aus dem Gesundheitsfonds zur Verfügung gestellt unter anderem als »Kompensationsleistungen für freigehaltene Krankenhausbetten, Ausgleichszahlungen für neu geschaffene intensivmedizinische Behandlungsmöglichkeiten, für Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen und für Heilmittelerbringer sowie Aufwendungen für Corona-Tests und für Schutzmasken«. Rund 9,9 Milliarden Euro hat laut BMG dabei der Bund zurückerstattet, »darunter alleine rund 9,4 Mrd. Euro für die freigehaltenen Krankenhausbetten«.

Kassen rutschen tiefer in die roten Zahlen

Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz 2021 wurde laut BMG auf einem Niveau von 1,3 Prozent »weitestgehend stabilisiert«. Möglich war dies aber offenbar nur dank einer großen finanziellen Stütze: Demnach hat der Bund einen ergänzenden Zuschuss von 5 Milliarden Euro geleistet. Zudem kamen weitere 8 Milliarden Euro aus den Finanzreserven der Kassen. Die zeigen sich alarmiert. Die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbands Doris Pfeiffer sagte: »Für dieses Jahr bin ich noch optimistisch, dass die Zusatzbeitragssätze nicht weiter angehoben werden müssen.« Im kommenden Jahr drohe aber eine Finanzierungslücke im zweistelligen Milliardenbereich.

Den Finanzergebnissen zufolge rutschten 2020 alle Kassen noch tiefer in die rote Zahlen, allen voran die Ersatzkassen, deren Defizit mit 1,11 Milliarden Euro am höchsten ausfiel (2019: 859 Millionen Euro). Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) machten ein Minus von 974 Millionen Euro (2019: 121 Millionen Euro), die Betriebskrankenkassen (BKK) konnten ihr Minus leicht reduzieren auf nun 235 Millionen Euro (295 Millionen), die Innungskrankenkassen (IKK) machten 250 Millionen Euro Minus (231 Millionen) und die Knappschaft  138 Millionen Euro (58 Millionen). Lediglich die landwirtschaftliche Krankenkasse (LKK) steht mit einem Überschuss von 58 Millionen Euro 2020 gut da und machte sogar ein Plus von 9 Millionen Euro (2019: 49 Millionen Euro).

Die endgültigen Finanzergebnisse der Krankenkassen für das Gesamtjahr 2020 sollen Mitte Juni 2021 vorliegen. Dann ist laut BMG auch mit den Daten des ersten Quartals 2021 zu rechnen.

 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa