Hochwasser: Arzneimittel-Lieferanten kommen nicht überall hin |
Jennifer Evans |
16.07.2021 15:00 Uhr |
Die Auslieferung von Arzneimitteln verzögert sich zum Teil, weil Touren in einige von dem Hochwasser betroffene Gebiete derzeit nicht möglich sind, berichten die Großhändler. / Foto: picture alliance/dpa
Nach den Unwettern funktioniere die Arbeit in den Niederlassungen von Sanacorp zwar »störungsfrei«, wie der Großhändler auf Anfrage der PZ sagte. Doch die Touren in die stark betroffenen Ortschaften seien aktuell »nur schwer oder gar nicht möglich«. Aufgrund vieler Straßensperrungen kommt es nach Angaben von Sanacorp auch teilweise zu längeren Lieferzeiten in der Region. »Wir tun aber alles Menschenmögliche, um die Arzneimittelversorgung in den Gebieten aufrecht zu halten«, versicherte ein Sprecher am heutigen Freitag gegenüber der PZ. Der Großhändler versucht demnach, mit allen Kunden Kontakt aufzunehmen, um Hilfe anzubieten etwa durch »Manpower« oder »Einlagerung der Waren«.
Einige Großhändler lagern derzeit die Medikamente ein, bis die Situation sich entspannt hat und sie wieder liefern können. / Foto: Gehe/Andreas Burmann
Die gesperrten Straßen nach der Unwetter-Katastrophe machen auch dem Großhändler Phoenix in diesen Tagen zu schaffen, wie ein Sprecher der PZ heute bestätigte. Einige direkt durch die Auswirkungen des Hochwassers betroffene Apotheken konnten daher keine Lieferung erhalten. »Die Niederlassungen von Phoenix in Deutschland sind durch die gegenwärtige Hochwassersituation in ihrem Betriebsablauf nicht betroffen«, hieß es.
Vom Starkregen verschont geblieben sind auch die Niederlassungen der Apothekengenossenschaft Noweda. Wie es auf PZ-Anfrage hieß, können die Folgen des Unwetters allerdings »regional Auswirkungen auf die Touren in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pflanz haben«.
»Unsere Häuser sind glücklicherweise nicht wesentlich vom Hochwasser betroffen», heißt es auch von Gehe. Mit den Kunden steht der Großhändler derzeit in Kontakt und versucht, »alle betroffenen Apotheken zu erreichen, um ein vollumfängliches Schadensbild zu erhalten und unterstützende Maßnahmen abzuleiten. Wir fühlen mit allen, die vom Hochwasser betroffen sind«, sagte die Gehe-Sprecherin zur PZ.
Einige Liefergebiete in der Eifel, im Bergischen Land, in Teilen des Sauerlands, Rheinlands oder Nordrhein-Westfalen seien zum Teil »schwierig oder gar nicht anzufahren«, berichtete sie. Außerdem erschwerten Autobahnsperrungen die Auslieferung und Verkehrslage. »Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sehr bemüht, Ausweichstrecken zu finden und zu nutzen, leider ist das aber nicht immer möglich.« Nach eigenen Angaben hat Gehe nun eigens eine Task Force eingerichtet, um den leidtragenden Apotheken zur Seite zu stehen.