Pharmazeutische Zeitung online
Lichen-sclerosus-Leitlinie

Hochpotente Corticoide als erste Wahl

Massiver Juckreiz sowie Schmerzen im Intimbereich, beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr können einen Lichen sclerosus anzeigen. Das ist eine chronisch-entzündliche, nicht infektiöse Dermatose. Die neue S3-Leitlinie empfiehlt eine konsequente Therapie mit hochpotenten topischen Glucocorticoiden zur Krankheitskontrolle.
Brigitte M. Gensthaler
09.09.2025  15:30 Uhr

Salben statt Cremes

Die Leitlinie empfiehlt für alle Patienten eine frühzeitige Therapie der äußeren Genitalhaut mit hochpotenten topischen Glucocorticoiden (Klasse III oder IV), um die Krankheitskontrolle zu verbessern. Clobetasolpropionat 0,05 Prozent oder Mometasonfuroat 0,1 Prozent werden sowohl bei akuten Schüben als auch in der Erhaltungstherapie eingesetzt. Dabei empfehlen die Experten Salben anstelle von Cremes oder Lotionen.

Eine Alternative ist bei manchen Patienten die intraläsionale Injektion von Triamcinolonacetonid oder Dexamethason.

Zusätzlich zur Standardtherapie soll eine Basistherapie mit Emollienzien erfolgen. Die feuchtigkeitsspendenden und hautpflegenden Salben können nach einer initialen Glucocorticoid-Behandlung eine zusätzliche Linderung bewirken. »Wir empfehlen mindestens zweimal täglich Emollienzien aufzutragen, um die Hautbarriere zu stärken«, sagt Kirtschig. Topika mit pflanzlichen Komponenten, Antihistaminika, Anästhetika und Parfümstoffen sollten LS-Patienten meiden, da ein erhöhtes Risiko einer Kontaktsensibilisierung besteht.

Als zweite Wahl oder zusätzlich nennen die Experten eine topische Therapie mit Calcineurin-Inhibitoren wie Pimecrolimus (1-Prozent-Creme) und Tacrolimus (0,1- und 0,03-Prozent-Salbe). Ebenfalls off-label ist die topische Anwendung von Retinoiden. Ist eine systemische Therapie erforderlich, sollten Acitretin oder Methotrexat (Teratogenität berücksichtigen) eingesetzt werden (alle off-label). Wenn der therapeutische Effekt bei Jungen und Männern nicht überzeugt, sollte – so die Empfehlung in der Leitlinie – die Vorhaut möglichst vollständig entfernt werden.

Schulung kann Therapietreue verbessern

Ein eigenes Kapitel widmet die Leitlinie der Patientenschulung, die mit einer ausführlichen Informationsvermittlung – bei erkrankten Kindern auch der Eltern – einhergehen soll. »Eine umfassende Aufklärung zur Anatomie und zum klinischen Erscheinungsbild des LS ist wichtig«, betont Dermatologin Kirtschig. Die Patienten sollten lernen, mit ihrer Erkrankung konstruktiv umzugehen. »Das kann die Therapietreue immens verbessern.« Auch der Austausch mit anderen, zum Beispiel in Patientenorganisationen, sei hilfreich.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa