Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
40 Jahre Aids

HIV-Positive leben immer noch mit Angst und Stigma

Eine HIV-Diagnose ist immer noch ein Schock für viele Betroffene. Dank Medikamenten ist mittlerweile zwar ein halbwegs normales Leben möglich. Aber die Angst vor Ausgrenzung macht vielen das Leben schwer.
AutorKontaktdpa
Datum 04.06.2021  09:00 Uhr
HIV-Positive leben immer noch mit Angst und Stigma

Wenn Besuch im Haus ist, die Medikamente verstecken. Bei Kollegen wegen des regelmäßigen Kontrollbesuchs bei der Ärztin Ausreden erfinden. Auf dem Parkplatz vor der HIV-Klinik schauen, dass einen niemand sieht. Das ist leider immer noch der Alltag vieler HIV-positiver Menschen.

Vor genau 40 Jahren, am 5. Juni 1981, berichtete die US-Gesundheitsbehörde CDC erstmals über die mysteriöse neue Krankheit. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe gut wirksamer HIV-Medikamente, sodass die Infektion bei den meisten Infizierten kontrolliert werden kann. An der Diskriminierung, mit der viele Betroffene danach konfrontiert waren, hat sich zu wenig geändert. Dabei sinkt bei Infizierten unter einer adäquaten HIV-Therapie die Viruslast unter die Nachweisgrenze, sodass die Betroffenen nicht mehr als ansteckend gelten. Doch nach einer neuen Umfrage der Deutschen Aidshilfe erlebt gut die Hälfte der HIV-Positiven immer noch Diskriminierung.

Knapp 100.000 Menschen lebten Ende 2019 in Deutschland mit HIV/Aids, knapp 11.000 davon wissen nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) davon nicht. Wenn eine HIV-Infektion nicht behandelt wird, schwächt das Virus das Immunsystem so stark, dass lebensgefährliche Krankheiten auftreten. Man spricht dann von Aids (Erworbenes Immunschwäche-Syndrom).

«Menschen, die mit HIV leben, sind jeden Tag mit diesem Problem konfrontiert: «Sag ich's dem Arbeitgeber, den Freunden, verstecke ich die Medikamente vor den Kindern? Was, wenn ich jemand kennenlerne, soll ich es sofort sagen?»» sagt Annette Haberl von der Deutschen Aids-Gesellschaft. Auch im medizinischen Bereich gebe es nach wie vor Vorurteile. «Die Suche nach einem Zahnarzt kann schwierig sein. Und es gibt immer die Angst vor Ablehnung, die die Menschen begleitet.»

Diskriminierung treibt HIV-Pandemie an

«Stigma und Diskriminierung sind eine der Ursachen dafür, dass die HIV-Pandemie weltweit nach 40 Jahren noch nicht zu Ende ist», sagt der Virologe und Aids-Forscher Professor Dr. Hendrik Streeck, der sich zuletzt als Corona-Experte einen Namen gemacht hatte, der dpa. Er spricht von einem traurigen Meilenstein. «Wir könnten die Pandemie viel besser eindämmen, als es der Fall ist.»

In vielen Ländern müssten Menschen, die mit HIV infiziert sind oder ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben, im Verborgenen leben. Viele ließen sich aus Angst und Sorge vor den Folgen nicht testen, oder es gebe kaum Testmöglichkeiten. «So gibt es derzeit noch zu viele Infizierte, die das Virus weitergeben können», berichtet Streeck. In Osteuropa und in Ländern wie Ägypten, Südsudan und Pakistan oder in Westafrika steige die Zahl der Neuinfektionen weiterhin an. Besondere Risikofaktoren sind ungeschützter Geschlechtsverkehr und das Teilen von Spritzbesteck beim Drogenkonsum.

Die Folgen der Corona-Pandemie auf die HIV-Infektionen seien noch nicht abzusehen, sagte Streeck. Vielerorts hätten sich weniger Menschen testen lassen, und viele hätten ihre Medikamente nicht mehr regelmäßig bekommen. Das könne zu vielen Neuinfektionen führen, und viele Menschen könnten ernsthaft erkranken.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa