HIV-Infizierte in Gefahr |
UAC-Direktor Musoba befürchtet, dass durch ausbleibende US-Hilfsmittel die Erfolgsgeschichte des ostafrikanischen Landes bei der Bekämpfung von HIV und Aids gefährdet ist. In den 1990er Jahren lag die Infektionsrate in Uganda bei 30 Prozent, dank eines ehrgeizigen Programms beträgt sie jetzt nur noch 5 Prozent. Und während 2010 noch 53.000 Menschen in Uganda an der tödlichen Immunschwächekrankheit und ihren Folgen starben, waren es 2023 nur noch 20.000. Fast 1,5 Millionen Menschen in Uganda leben mit dem Virus und etwa 1,3 Millionen erhalten ARV-Medikamente.
»Es besteht das Risiko, dass die Erfolge zunichtegemacht werden«, betont Musoba. Das gelte auch für die erneute Stigmatisierung HIV-positiver Menschen. Das ugandische Aids-Programm mit einem jährlichen Budget von 500 Millionen Dollar wurde bislang zu 70 Prozent aus US-Mitteln finanziert. Laut UAC hat das US-Programm Pepfar nicht nur ARV-Medikamente und HIV-Testkits bereitgestellt, sondern auch die Gehälter von mehr als 4300 ugandischen Klinikmitarbeitern und 16.000 Gesundheitshelfern der Gemeinden bezahlt.
Viele der Mitarbeiter des Gesundheitssystems sind nun ebenso rat- und hilflos wie ihre Patienten. Matthew Nsiimamukama, der in einer HIV-Klinik nahe des Flughafens von Entebbe arbeitet, wird täglich von seinen Patienten gefragt, ob sie auch in Zukunft noch Medikamente bekommen. »Die Leute geraten in Panik. Sie kommen schon vor dem Termin und stellen viele Fragen zur Situation«, schildert er die Lage in der Klinik. »Wir sind auch besorgt, weil die Zeit kommen könnte, in der es keine Medikamente mehr gibt.«
Ein junger Arzt, der für das Institut für ansteckende Krankheiten in Kampala gearbeitet hat, das ebenfalls einen bedeutenden Teil seiner Mittel für die Bezahlung von Mitarbeitern aus dem Pepfar-Programm erhielt, ist nach eigenen Angaben nach Trumps Ankündigung arbeitslos. »Die Ankündigung war eine sehr traumatische Entscheidung«, erzählt er. »Ich bin jetzt 90 Tage lang unbezahlt beurlaubt. Ohne Bezahlung weiß ich nicht, wie ich für meine Familie, meine Kinder sorgen soll.« Wie es nach den 90 Tagen weitergeht, weiß er nicht.