Hilfe für den hohen Besuch |
Alexander Müller |
18.07.2025 10:56 Uhr |
Der zweite Themenblock dreht sich um das Positionspapier »In eine gesunde Zukunft mit der Apotheke«. Damit die Apotheken die darin vorgeschlagenen neuen Aufgaben übernehmen können, müssten die gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst werden.
Konkret vorgeschlagen werden etwa Prävention und Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes in der Apotheke, eine jährliche Beratung zur Prävention tabakassoziierter Erkrankungen sowie die Ausweitung der Impfbefugnis für Apothekerinnen und Apotheker auf Totimpfstoffe.
Um die Versorgung von Chronikern im Notfall sicherstellen zu können, sollen Apotheken berechtigt werden, eine kleine Packung der Dauermedikation direkt abzugeben. Auch bei bestehenden Lieferengpässen sollen die Apotheken mehr Beinfreiheit erhalten und das verordnete Medikament eigenständig durch ein wirkstoffgleiches ersetzen können – und dabei Packungsgröße, Packungsanzahl, Teilmengen, Wirkstärke oder Darreichungsform anpassen dürfen ohne zusätzlichen Arztbesuch. Mit strukturierten Beratungsangeboten und Medikationsplänen soll unter anderem die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) verbessert werden.
Die ABDA setzt sich für »klare rechtliche Grundlagen und angemessene Honorierungen« der Leistungen ein und will zusammen mit Politik, Ärzteschaft und Krankenkassen die nächsten Schritte gehen.
Als drittes – vermutlich sehr aktuelles – Gesprächsthema für die Treffen mit Politikerinnen und Politikern sieht das Papier den Versandhandel als »Störfaktor in der Versorgung« vor. Es werden konkrete Zahlen zum Marktgeschehen geliefert und auf die »faktische Aushebelung der Verschreibungspflicht« bei bestimmten Plattformen hingewiesen. Die ABDA fordert ein Versandverbot für bestimmte Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen mit erhöhtem Missbrauchspotenzial. Die im Koalitionsvertrag angekündigten strengeren Auflagen für die Einhaltung von Kühlketten und Nachweispflichten müssten zeitnah umgesetzt werden.