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Psychoonkologie

Hilfe bei psychischer Belastung durch Krebs

Auch wenn eine Krebserkrankung überstanden ist, bleiben bei vielen Patienten Folgen – auch psychische wie Angststörungen und Depressionen. Doch es ist schwierig, alle Betroffenen akut und langfristig ausreichend zu versorgen.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 10.02.2025  10:44 Uhr

Während steigende Überlebensraten (Cancer Survivorship) die medizinischen Erfolge bei der Behandlung von Tumorerkrankungen sehr deutlich erkennen lassen, leiden viele Patienten auch Jahre nach einer Tumordiagnose noch unter erheblichen psychischen Belastungen. Auf diese Diskrepanz wies am Wochenende Professor Dr. Anja Mehnert-Theuerkauf im Rahmen eines Vortrags beim onkologisch-pharmazeutischen Fachkongress NZW hin. Sie leitet die Psychoonkologie an der Universität Leipzig, wo Krebspatienten und deren Angehörigen mit ihren psychischen und sozialen Herausforderungen geholfen wird.

Neben akuten Problemen sind es vor allem die langfristigen Spätfolgen wie Fatigue, Angststörungen oder Depressionen, die nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Adhärenz zur Therapie signifikant beeinträchtigen. Dies gilt insbesondere für jüngere Patienten, Patienten mit niedrigem sozioökonomischem Status und für Männer ohne partnerschaftliche Unterstützung.

Mehnert-Theuerkauf berichtete von einer umfangreichen epidemiologischen Untersuchung mit mehr als 1000 Krebspatienten, deren Ergebnisse zeigen, dass die Prävalenz von Angststörungen, Depressionen und Anpassungsstörungen 32 Prozent (Punktprävalenz) beziehungsweise 40 Prozent (Zwölfmonatsprävalenz) deutlich über den Werten der Allgemeinbevölkerung (22 bis 23 Prozent) liegt. Besonders problematisch ist, dass depressive Symptome langfristig bestehen bleiben und mit einer erhöhten Mortalität durch schlechtere Behandlungsergebnisse sowie mangelnde Compliance assoziiert sind.

Allerdings habe sich die psychoonkologische Versorgung in den letzten Jahren durch die Einführung von Krebsberatungsstellen und standardisierten Screening-Instrumenten deutlich verbessert, so Mehnert-Theuerkauf. Beispielsweise ermöglicht das »Distress-Thermometer« (eine niedrigschwellig einsetzbare und leicht nachvollziehbare analoge Skala) die Erfassung der psychischen Belastung von Patienten im klinischen Alltag.

Und dennoch gibt es weiterhin Herausforderungen: Viele Patienten mit hohem Bedarf erhalten nicht rechtzeitig adäquate Unterstützung, da die Kapazitäten begrenzt und Wartezeiten für psychoonkologische Therapien oft lang sind. Neben klassischen Beratungs- und Therapieangeboten gewinnen digitale Interventionen zunehmend an Bedeutung. Apps wie die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) Mika oder der Familiencoach Krebs der AOK bieten wissenschaftlich fundierte Unterstützung für Patienten und Angehörige.

Trotz vieler Fortschritte in der Screening- und Beratungsstruktur bleibt die Herausforderung, Patienten frühzeitig die passende Unterstützung zukommen zu lassen. Dabei könnten die Weiterentwicklung evidenzbasierter Versorgungsmodelle sowie gezielte Kommunikationsstrategien entscheidend dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.

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